Die Szenographie als räumliche Praxis sieht den Raum als Mitspieler einer szenischen Inszenierung. Szenenbild im Film ist ein narratives Design, welches nicht nur einer Geschichte eine Bühne gibt, sondern gleichzeitig eine Atmosphäre, Aussage, Milieu, Stimmung und emotionale Botschaft beinhaltet. Die Dramaturgie im Raum arbeitet unter anderem mit Farbkonzepten, Requisiten, Patina, Materialität, Formen, Jahreszeiten, räumlichen Dimensionen und Licht.
In einer Praxisübung beschäftigen wir uns mit der Gestaltung und Inszenierung von Raum und Licht sowie der Bildgestaltung mittels Kamera im Fotostudio.
Hinzukommend wird der Blick für das filmische Szenenbild geschärft.
Für die Durchführung des Seminars konnte die Szenenbildnerin Clara Wuigk gewonnen werden.
Ablauf des Seminars:
Nach einem theoretischen Input werden bereits existierende Szenenbilder, die der Schärfung des Blicks für die gestalterischen Möglichkeiten einen Raum dramaturgisch zu inszenieren dienen, herangezogen.
Praxisteil 1: Die Studierenden suchen sich einzeln im öffentlichen oder privaten Umfeld (räumliche) Phänomene, die ihrer Meinung nach, eine Geschichte erzählen. Diese werden fotografisch dokumentiert.
Gemeinsame Präsentation der Bilder in der Gruppe: Was weckt Interesse an Orten? Welche Narration verbergen sich dahinter, welche emotionale Botschaft werden spürbar?
Praxisteil 2: Es bilden sich Kleingruppen/Teams, die gemeinsam im Studio ein Szenenbild (eine räumliche Inszenierung) umsetzen, die den im Praxisteil 1 ausgewählten und dokumentierten Ort thematisiert/kontrastiert/daran andockt/davon inspiriert wurde etc. Daraus wird ein filmisches Szenenbild gestaltet, gebaut, eingerichtet, beleuchtet und fotografiert. |