Beschreibung |
Ein Film ist nie ein einziger Film, ein Film ist tausend Filme. Ein Film hat nie ein Zentrum, sondern tausende, ein Film hat nicht eine Ursache, er hat tausende.
Filme fügen sich aus Bildern, Tönen, Figuren, Dialogen, Lichtverhältnisse, Bewegungen...Filme sind Moves und Movies. So, wie das Denken, die Philosophie Konzepte produzieren, so bringen Filme, wie alle Kunst, Perzepte hervor, d.h. Wahrnehmungen, die sich vom Subjekt losgelöst haben, sich freispielen und niemandes eigene Wahrnehmungen mehr sind. Manche dieser Perzepte nehmen sogar den Charakter von Ideen an, d.h. sie durchkreuzen, meutern, räumen uns ab, reißen uns weg, verändern unsere Gewohnheiten, gehen uns an, affizieren uns. Es gibt Filme, die sind geordnet und gegliedert wie Staaten, und es gibt Filme, die bewegen sich wie Banden, rotten Meuten zusammen und brechen die herrschenden filmischen Ordnungen auf. Sie verweigern den Gehorsam, machen alles anders. Ganze Filme können meutern, aber auch Bilder, Kostüme, Lichter, Töne, Fiktionsstücke, die sich aus der Ordnung lösen, frei stehen und selber agieren.
Solche Filme wollen wir suchen und solche Vorgänge in Filmen wollen wir untersuchen. Wo geschieht das? Wie geschieht das? Wie und wann bilden sich Meuten und stülpen den Film um – in Mannigfaltigkeit, organlose Körper, Rhizome, Ritornelle...diese und andere Konzepte aus dem Buch "Tausend Plateaux" von Gilles Deleuze und Félix Guattari können uns vielleicht den Weg weisen durch die komplizierten und geheimnisvollen Vorgänge der filmischen Ästhetik und ihrer Perzepte. |