Seminar: Healing Architecture – Architektur und Gesundheit
Was macht gute Architektur aus? Wann entsteht Architektur im besten Sinne des Wortes für den Menschen und das gesamte Ökosystem?
Dieses Seminar zeigt unterschiedliche Ansätze aus der Architekturpsychologie auf, die sich alle einer Antwort annähern und in ihrer Komplexität die Relevanz aufzeigen, die Architektur für den Menschen und das gesamte Ökosystem hat. Der Blick auf die unterschiedlichsten Perspektiven und Theorien versteht sich dabei als Einladung zu einem offenen Diskurs über die einleitende Frage.
Die Architekturpsychologie ist die Lehre vom menschlichen Erleben und Verhalten in gebauten Umwelten[1] – die Mensch-Umwelt-Optimierung hypothetisch ihre übergeordnete Intention. Jener lediglich aus einem Vergleichsvorgang hervorgegangene Begriff der Optimierung aber bedarf einer inhaltlichen Füllung. Diese Füllung könnte der Begriff des Wohlbefindens sein.
Ziel der Architektur wäre es dann – unterstützt auch durch die Architekturpsychologie-, das menschliche Wohlbefinden ebenso optimal zu fördern wie das Fortbestehen und den Erhalt des gesamten Ökosystems.
Gesundheit, Glück und Wohlbefinden sind wesentliche Faktoren, die die Qualität unseres Lebens ausmachen. Dabei sind sie von ihrem Begriffsinhalt her so verwandt miteinander, dass sie teilweise synonym gebraucht werden. Die WHO beispielsweise definiert Gesundheit in ihrer Gründungscharta von 1948 als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur <als> das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“[2]
Die Begriffe Gesundheit und Krankheit beschreiben demnach keine Gegensätze auf einem Kontinuum, sondern eigenständige Bedeutungsfelder, die aber selbstverständlich in komplexem mehrdimensionalen Zusammenhang miteinander stehen. Auch deshalb ist die Relevanz von Gesundheit wohl nirgends so deutlich zu erkennen und zu belegen wie im Kontext von Krankheit.
Das Potential von Architektur und Gestaltung in dem komplexen Feld von Gesundheit und Krankheit ist Inhalt dieses Seminars.
Nach einer Einführung in die unterschiedlichen Konzepte von Krankheit und Gesundheit werden relevante Theorien und Studien vorgestellt, die die Relevanz und das Potential der Gestaltung in diesem Zusammenhang aufzeigen. In der parallel verlaufenden Vorlesung mit dem Titel POSITIONEN – Healing Architecture wird anhand von Best Practice Beispielen aufgezeigt, welche Wirkung Gestaltung haben kann und wodurch.
Teilnahmevoraussetzung:
Die Teilnahme an der Vorlesung POSITIONEN - Healing Architecture ist für die Belegung des Seminars erforderlich.
Sprache: Deutsch und Englisch
6 ECTS:
3 ECTS für die Einarbeitung in eines der Best Practice Beispiele als Vorbereitung auf eine (auf Wunsch auch auf mehrere) der Diskussionsrunden im Anschluss an die Vorlesungen, an der die jeweiligen Studierenden dann aktiv (sozusagen auf dem digitalen Podium) teilnehmen können.
3 ECTS für ein Impulsreferat
Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen sehr gerne an:
Dr. Alexandra Abel
alexandra.abel@uni-weimar.de
[1] So definiert Richter (2013) die Architekturpsychologie als die „Lehre vom Erleben und Verhalten des Menschen in gebauten Umwelten. Ziel ist es, menschliches Erleben und Verhalten in diesem Kontext zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und zu verändern.“ Aus: Richter, Peter G. (Hrsg.): Architekturpsychologie. Eine Einführung. Lengerich 2013; S. 21.
[2] World Health Organization (2014): Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (Übersetzung), World Health Organization, New York; S. 1. Online unter: www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19460131/201405080000/0.810.1.pdf. Abgerufen am: 26.05.2019. |