Beschreibung |
Menschen führen alltäglich Verhaltensauftritte aus und auf, koordinieren virtuos die eigene Außenwirkung und verstehen, wie das Gegenüber eingestellt ist.
Im sozialen Miteinander werfen wir uns in Pose und geben eine gute oder schlechte Figur ab. In den darstellenden Künsten, vor allem in den nonverbalen Formaten (wie z.B. Tanz, Objekt- und Maskentheater, Burleske, Mime, Clownerie usw.) wird das Ausführen von Verhaltensauftritten - Performanzen - zum Material das dann szenisch bearbeitet und aufgeführt - rekodiert - wird. Hier wird die grundlegende körpergebundene Ausdrucksfähigkeit des Menschen mit der größten Kreativität und Effizienz der Mittel ausgelotet. Wir befassen uns im Seminar mit dem doing von körpergebundener Kommunikation in Aufführungen: Wie sind die Performanzen zusammengesetzt aus Körperhaltungen, Bewegungen, Timing, Objekten, Räumen? Wie werden diese dann rekodiert damit daraus für die Beobachtenden Figuren in Szenen entstehen? Theoretischer Hintergrund: Körpertheorien (Norbert Meuter 2006, Paul Watzlawik 1990), Performativität (Uwe Wirth, 2003 und 2007, Erika Fischer-Lichte 2009), kulturelle Kodierungen und präsentationale Kodes (Manfred Faßler 1997, 2002) Themen: Deixis und körpergebundene Kommunikation, Figur/Akteur:innen/Spieler:innen, mis-en-scene, performative Aufwandsdifferenz. |