Beschreibung |
Die Vorlesung hat zum Ziel, mediale Konfigurationen als Gestalt eines ausgelagerten psychischen Apparats zu lesen, der uns unbewusst entgegentritt. Psychomedien sind Medien, die Psyche im Äußeren realisieren. Wir haben es mit obsessiven, neurotischen, paranoiden Strukturen zu tun, die abwehren, verdecken, schützen, täuschen, lieben, begehren, verwerfen, träumen, wiederholen. Die Vorlesung beginnt mit einer Relektüre von Freuds Konstruktion des psychischen Apparats, um ihn als mediales Gefüge zu verstehen. Dieses Gefüge ruht nicht in sich selbst, sondern stellt sich immer schon entäußert dar, indem es sich über sinnliche Wahrnehmungen verwirklicht: Wir hören, sehen, fühlen nicht einfach, sondern wir nehmen an der Welt teil, indem wir sie durch Kanäle leiten, deren Wirksamkeit uns unbewusst ist. Technische Medien strukturieren unser Unbewusstes, dessen Effekte wir sind. Aus dieser Perspektive werden wir uns einigen Phänomenen der psychomedialen Gegenwart widmen – Schallkanonen, Pegasus, Drohnentechnologie, Data mining, Social scoring, Siri et. al. – um sie auf die Phantasmen zu befragen, die aus ihnen sprechen.
Die Vorlesung wird für Präsenz geplant, die endgültige Entscheidung wird Anfang Oktober getroffen. Bitte tragen Sie sich unbedingt in den entsprechenden Moodle-Raum ein. |