Diese Forschungswerkstatt ist in zwei Abschnitte unterteilt: In der ersten Hälfte des Semesters findet eine Einführung in die Ethnomethodologie statt. Diese Forschungstradition geht davon aus, dass soziale Wirklichkeiten im alltäglichen Handeln erzeugt werden. Im Fokus der Ethnomethodologie steht das Wissen über jene Methoden, durch die Gruppen, Gemeinschaften und Gesellschaften alltägliche Interaktionen vollziehen. In dem Seminar wird die kürzlich erschienene Übersetzung von Harold Garfinkels einschlägigen „Studies in Ethnomethodology” gelesen und durch die Lektüre weiterer wissenssoziologischer Texte ergänzt. Die Einarbeitung in die Ethnomethodologie und die entsprechenden Diskussionen dienen auf (sozial-)theoretischer Ebene zur Vorbereitung für den anschließenden „Methodenteil” des Seminars. Die zweite Semesterhälfte dient zur Einführung und praktischen Anwendung der Videographie. Diese Methode zur Datenerhebung und -analyse baut auf den Annahmen der Ethnomethodologie auf. Mithilfe von Videodaten werden die Interaktionen und das kommunikative Handeln in (alltäglichen) Situationen interpretativ untersucht. Begleitend zur Diskussion einschlägiger Methodentexte erarbeiten die Seminarteilnehmer:innen eigene Forschungsfragen, sie zeichnen einzelne Situationen videographisch auf, analysieren diese und entwickeln somit kleine alltagsethnographische Projekte.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die ihre Kompetenzen in der qualitativen Sozialforschung sowie in der Teamarbeit ausbauen und festigen möchten.
Jede:r Teilnehmer:in übernimmt die Moderation einer Sitzung. Darüber hinaus soll semesterbegleitend ein Portfolio erstellt werden, in dem sukzessive das eigene videographische Projekt erarbeitet wird.
Das Seminar findet ausschließlich in digitaler Form statt. Um die Zugangsdaten zu dem Moodle-Kursraum zu erhalten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an: ekkehard.coenen@uni-weimar.de
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