Gesichter, überall Gesichter!
An der Gesichtserkennung arbeitet ein Teil unseres Gehirns andauernd.
Gesichter sehen wir fast überall. In Gegenständen, Umgebungen und in den Wolken sehen wir dauernd Gesichter. Unsere Wahrnehmung ist immer auf der Suche nach Mustern. Und das Gesicht ist für uns Menschen das wichtigste aller Muster. Bestimmte Regionen im Gehirn sind allein darauf spezialisiert, Mimik zu erkennen. Allzu genau nimmt es das Gehirn aber mit den Gesichts-Kriterien meist nicht: oft reichen ein paar Punkte und Striche und man assoziiert Gesichtszüge in allen möglichen Alltagsgegenständen. Liegt ein Muster nur teilweise vor, vervollständigt das Gehirn dies zu einem Ganzen. „Pareidolie” heißt dieses Phänomen in der Fachwelt. https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/gesichter-darum-sehen-wir-sie-ueberall/
Masken, überall Masken!
Und wir sehen nur noch die Augen…
Durch die Maskenplicht in Zeiten der Pandemie erfährt das Thema eine völlig neue Dimension und Bedeutung. Maskierungen brechen mit der Gewohnheit, Gesichter als Schlüssel zum Wesen eines Menschen zu lesen. Das kann irritieren, bisweilen auch eine bedrohliche Wirkung entfalten.
Masken gehören zu den Kultgegenstände mit der längsten, beziehungsreichsten und zugleich kontroversesten Geschichte. Im Spannungsfeld von Zeigen und Verbergen haben sie auch in der gegenwärtigen Kultur und Gesellschaft höchste Aktualität.
Bei Masken denken wir an Fasnacht, Karneval, an afrikanische Stammesriten oder Totenmasken, an Theater, Film und Mode – an Rollenspiel, Identitätswechsel, Verhüllung und Schutz. Masken haben als kultische Objekte eine lange, komplexe und auch kontroverse Geschichte. http://www.jitter-magazin.de/maske-in-der-kunst-der-gegenwart/
Doch wie wird das Thema in der Gestaltung für die Interaktion und die Kommunikation behandelt?
Muster und Mimik. Sprache ist sehr wichtig, aber mimische Kommunikation und Interaktion ist sozial bedeutsamer als gedacht.
Ist dies eine Aufgabe bei der Gestaltung von Objekten und Interfaces und bei der Entwicklung von technischen Apparaturen?
Menschliche Eigenschaften werden dabei auf Nichtmenschliches übertragen.
Kann man (Non)Anthropomorphismus als Strategie verstehen?
Im Projekt untersuchen wir menschliche Interfaces im Industrial Design und loten den Designraum solcher Anwendungen in verschiedenen Anwendungen aus.
Oft kann dabei eine anthropomorphe bzw. zoomorphe Gestaltung bei technischen Gegenständen (z.B. Robotern) auch Ängste und Beklemmung auslösen.
Wie wenig Gesicht braucht es beim Entwurf, um ein Gegenüber, eine „alterity” zu schaffen? Gibt es Wege aus dem „ucanny valley”?
Was heisst es die technische Welt menschlicher zu machen?
Arbeitsfelder:
Interaction Design, Experience Design, Industrial Design, Robotics Rethicare |