Mit dem Wiederaufbau der Synagoge am Bornplatz rückt auch das lange vernachlässigte Fragment des Israelitischen Tempels in der Poolstraße in den Blick. Den Plänen, die Fragmente mit einem modernistischen Wohnhaus zu überbauen, schlägt inzwischen zu Recht erheblicher Widerstand entgegen.
Der 1842–44 durch den Architekten Johann Hinrich Klees-Wülbern errichtete Tempel in der Poolstraße war der erste eigene Sakralbau des Neuen Israelitischen Tempelvereins und eine der Keimzellen des liberalen Judentums. Trotz des schlechten baulichen Zustands der erhaltenen baulichen Überreste kommt ihm eine besondere historische Bedeutung zu.
Im Entwurfsprojekt des Sommersemesters soll ausgehend von den erhaltenen Fragmenten ein Ort des Gebets, des Austauschs und des Erinnerns entstehen. Ähnlich, wie auch bei den Neuen Synagogen am Bornplatz in Hamburg und am Fraenkelufer in Berlin, wird die Frage des architektonischen Ausdrucks eine besondere Rolle spielen. Es wird daher die Möglichkeit geben, an den Veranstaltungen des Master-Projekts teilzunehmen.
Das Thema kann auch als Bachelor Thesis bearbeitet werden.
Die Professur vergibt vorab bis zu 5 Plätzen an geeignete Studierende. Sie können bis einschließlich 19. März 2021 entsprechende Bewerbungsunterlagen (Portfolio) digital an juliane.steffen@uni-weimar.de senden.
Die Entwurfsbetreuung startet ausschließlich digital und wird, sobald es die pandemischen Zustände zulassen, in Präsenz wechseln.
|