Der Fall des ‚eisernen Vorhangs‘ hat Wandlungen im geopolitischen, demografischen, sozioökonomischen und kulturellen Gefüge Europas bewirkt, mit denen grundlegende Veränderungen des europäischen Kinos einhergehen.
Im Seminar werden wir dieses neue europäische Kino aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Wie lässt sich ‚europäisches‘ Kino konzeptualisieren, wenn das ‚Europäische‘ eines Films nicht nur daran festgemacht wird, dass seine Produktion oder Regie in einem Land des europäischen Kontinents angesiedelt ist? Wie wirken sich die zunehmende Mobilität über nationale Grenzen hinweg auf nationale und transnationale Produktions- und Rezeptionspraktiken, auf die Themen und Ästhetiken europäischer Filme aus?
Im Seminar werden wir diese Fragen zum einen anhand von Textlektüren diskutieren. Zum anderen werden wir anhand von einigen Filmbeispielen betrachten, wie neuere Filme sich mit europäischen Lebenswelten, Fragen der europäischen Identität, des Selbstverständnisses und des Außenbildes Europas und seiner Regionen auseinandersetzen.
Den Abschluss des Seminars soll eine gemeinsame Exkursion zum Filmfestival „Crossing Europe” bilden, das vom 1. bis 6. Juni in Linz stattfindet. Dort haben die Studierenden Gelegenheit den Einblick ins neuere europäische Kino anhand einer Vielzahl aktueller Produktionen zu erweitern und zu vertiefen. Außerdem werden Gesprächsrunden organisiert, in denen die Studierenden die im Seminarkontext entwickelten Fragen mit Organisator:innen und Mitwirkenden des Festivals diskutieren können.
Anmerkung: Soweit die Pandemie-Situation es zulässt, wird das Seminar als Präsenzveranstaltung in den Räumen der Bauhaus-Universität stattfinden (selbstverständlich unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln). Falls nötig, wird eine Umstellung auf Online-Lehre erfolgen. |