Das Bauhaus war in Weimar angetreten, um neue Formensprachen zu entwickeln, Handwerk und Kunst zusammenzuführen und durch die Integration technischer Möglichkeiten und handwerklicher Kenntnisse eine alternative, sozial verpflichtete Modernität zu ermöglichen.
Die Welt, in der die künstlerisch -gestalterische Ausbildung heute stattfindet, ist eine völlig andere. Einbettungen in technisch-globale Abhängigkeitsverhältnisse und mediale Umbrüche der Kommunikationsformen sind hierbei nur zwei Beispiele von vielen.
Daher wollen wir das historische Momentum in die heutige Zeit wenden und ausgehend von den Themenfeldern „Umwelt” und „Nachhaltigkeit” die Wechselwirkungen von handwerklichem Tun, gestaltender Praxis, technischer Möglichkeiten und gesellschaftlichen Herausforderungen unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts in den Blick nehmen.
Neue Materialitäten, mediales Handeln, Ernährung, urbanes Leben, veränderte Alltäglichkeiten, Anforderungen der Versorgungssicherheit, neue Sichtbarkeiten und visuelle Praktiken oder Re-Konfigurationen von Produktion und Konsumption und insbesondere Versorgungsleistungen durch Infrastrukturen stellen beispielhaft die Orientierungspunkte für Orte der Auseinandersetzung dar, die wir im Rahmen der Vortragsreihe erkunden wollen.
In diesem Wintersemester werden wir uns mit Abwasser als Dünger von Morgen, der zivilen Nutzung von Drohnen, Infrastrukturen des Müll-Recyclings und mit Tier und Fleisch in kulturellen Bedeutungsgeweben beschäftigen. Die Vortragsreihe geht über zwei Semester und wird im Sommersemester 2021 fortgesetzt. |