30 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD sind ostdeutsche Städte in vielerlei Weise in Stadtforschung und Planungswissenschaft präsent. Viel wurde geforscht und geschrieben über die tiefgreifenden Transformationen von Städten und Dörfern in Ostdeutschland in sozialer, ökonomischer und räumlicher Sicht. Nur wenig aber wurde konzeptionell darüber nachgedacht, inwieweit die spezifischen Rahmenbedingungen der durch die DDR-Geschichte einerseits und die postsozialistische Transformation anderseits geprägten Städte die Konstitutierung eines eigenständigen konzeptionellen Zugriffs der Stadtforschung erfordert und in welcher Weise diese im Kontext allgemeiner Transformationsprozesse auch in Westdeutschland und international vergleichend analysiert und interpretiert werden können. Anknüpfend an eine Diskussion in der Zeitschrift sub/urban widmet sich das Seminar dieser Frage.
Im Seminar werden die wesentlichen Linien der Transformation von Stadtentwicklung und Planung in Ostdeutschland seit 1990 rekonstruiert, im Kontext der gesellschaftlichen und politisch-institutionellen Transformationsprozesse diskutiert und als Gegenstand der vergleichenden Stadtforschung thematisiert. In diesem Sinne zielt das Seminar darauf, methodische Ansätze und Forschungsperspektiven zu entwickeln, wie die Transformation von Stadtentwicklung und Planung in Ostdeutschland international und national vergleichend erforscht werden kann. |