Der Kulturpalast Unterwellenborn im Zentrum eines Kultur-Campus
Verpflichtendes Begleitseminar:
Alexandra Abel – Kulturpalat Unterwellenborn - Ein Kultur-Campus in der Provinz
Partner:
Verein „Kulturpalast Unterwellenborn e.V.” Torsten Ströher, Thomas Zill
Der ehemalige Kulturpalast in Unterwellenborn soll einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt und durch differenzierte kulturelle Muster und passfähige Kulturtechniken wiederbelebt werden. Das Umfeld des Denkmals sollte als Campus der Kulturen den Solitär in seiner Wirkung funktionell und gestalterisch stabilisieren. Genres geistiger und künstlerischer Tätigkeiten sowie Aspekte der Körperkultur und der gesunden Ernährung sollten von der individuellen Lebenssituation über den Aspekt des gemeinschaftlichen Übens und Vorbereitens bis zum möglichen öffentlichen Auftritt oder der Präsentation in einer logischen funktionalen Kette gedacht und in einem baulich-räumlichen Zusammenhang mit dem Denkmal entwickelt werden.
Der Campus als Lebens- und Kulturraum dient dabei als Metapher und konkrete Erscheinung einer stimulierenden Architektur bei genseitiger Durchdringung zeitgemäßer Wohn-, Arbeits- und Freizeitmodelle. Individuelle und gemeinschaftliche Handlungsmuster sind hier sozial-räumlich und architektonisch zu fassen und miteinander auszubalancieren.
Dem Entwurf dienen kulturelle Muster aus der Reformbewegung der Moderne als Referenz. Der Monte Verita in Ascona, die Gartenstadt und das Festspielhaus Hellerau liefern Impulse für Konzepte einer ganzheitlichen Lebenskultur. Individuelle Erfahrungen (biographische Kindheitsmuster) sollen als Inspiration mittels eines ersten Stegreifs erschlossen werden und in einen neuen Zusammenhang gemeinschaftlicher Lebensentwürfe überführt werden.
Das steigende Bedürfnis nach individuell geprägten Wohnformen sucht nach experimentellen Antworten bei der Entwicklung zukunftstauglicher Standards, in denen Erfahrungen aus der persönlichen Wohnbiographie idealtypisch aufgehoben werden sollen. Auf der Suche nach diesen verallgemeinerbaren Standards ist die kritischer Reflexion von 100 Jahren Moderne (100 Jahre Lebensreformbewegung, 100 Jahre Bauhauspädagogik, 100 Jahre Industrieformgestaltung, 100 Jahre serielles Bauen, ...) sowie deren zeitgemäße Extrapolation hilfreich, um zu hybriden Bauformen mit hoher Flexibilität zu gelangen.
Exkursionen zu Referenz-Standorten Festspielhaus und Gartenstadt Hellerau sowie Kloster Volkenroda sind (wenn durch die Rahmenbedingungen erlaubt) mit individueller Anreise geplant
Erwartete Leistungen:
-einführender Stegreif: Modellhafte Abstraktion einer biographischen Erfahrung in der Aneignung einer Kulturtechnik (Zeichnen, Malen, Schreiben, Musizieren, Gärtnern, Kochen, Tanzen, Turnen, Schwimmen, Laufen, Springen, Werfen, Radfahren, …)
-Entwicklung eines funktionalen und „gärtnerischen” Konzeptes für einen Kultur-Campus mit einer spezifischen Widmung kompatibler kultureller Muster
-Entwurf von idealtypischen Wohnformen für die Protagonisten
-Entwurf von gemeinschaftlich nutzbaren Freiflächen und Räumen zu Übungszwecken
-Entwurf einer öffentlichen Präsentations- und Spielstätte
-Entwicklung prototypischer konstruktiver Details auf Basis nachhaltiger Rohstoffe und Ressource |