Beschreibung |
Die Frage, die am Anfang steht, ist die nach einer gängigen Praxis — dem Entwerfen mit Referenzen. Wie kaum etwas anderes bringt das Interesse, das sich an dieser Entwurfsstrategie zeigt, zum Ausdruck, wo wir heute in der Architektur stehen. Es zeugt von einer doppelten Einsicht: zum einen in den Wert (historischer) Vorbilder und zum anderen in die Notwendigkeit eines spielerischen Umgangs mit diesen Quellen. Zugleich spricht es vielleicht auch dafür, dass wir der Theorien im Moment einmal wieder überdrüssig sind...
Wie dem auch sei: Das Seminar fragt danach, was wir da eigentlich genau tun, wenn wir auf Referenzen zurückgreifen, und wie wir dabei vorgehen. Es will damit auch zu der weiter gefassten Frage beitragen, wie wir uns in der Praxis auf die Geschichte beziehen und welchen Erwartungen wir heute in der Lehre an sie haben. Angesichts einer unendlich scheinenden Fülle an (visuellem) Material, auf das wir heute — der Digitalisierung sei Dank — mit Freuden zurückgreifen, stellt sich auch die Frage, ob es noch Aufgabe der Geschichte ist, einen Kanon festzulegen und zu vermitteln. Und wir fragen uns am Lehrstuhl, wie wir einen produktiven Umgang mit den historischen Vorbildern unterstützen können. Es gibt also Gesprächsbedarf. |