Beschreibung |
Im Zuge des digitalen Zeitalters ist der menschliche Alltag grundlegenden Veränderungen unterworfen. Ebenso dramatisch verändert die Digitalisierung aber auch die bebaute Umwelt. Die Einbettung digitaler Informationen in Substanzen und Prozesse stellt neue methodische Ansprüche an Policymaker, Designer*innen, Sozialforscher*innen und Ingenieur*innen, zwingt diese aber auch zu einer kritischen Reflexion. Im Zentrum steht dabei ein Begriff, der gegenwärtig als Allheilmittel bei der Konzeption urbaner Räume angepriesen wird, die ”smartness” einer Stadt. Der in den 1990er-Jahren entstandene Terminus ”Smart City” wurde schnell zum Synonym für die Automatisierung und Optimierung urbaner Prozesse. Den v.a. von verschiedenen multinationalen Konzernen propagierten Begriff kritisieren Vertreter der kritischen Theorie als utopische und apolitische Stadtplanung, die die Gefahr einer Zuspitzung sozialer Ungleichheiten ausblende. Im Zentrum des Seminars stehen zwei Fragenkomplexe: Was charakterisiert eine ”Smart” City? Auf welchen Konzepten baut sie auf und was sind ihre sozio-kulturellen und politischen Potenziale und Risiken? Studierende erarbeiten sich diese Kenntnisse auf der Basis von Case Studies und gemeinsamen Diskussionen. Welche Auswirkungen hat die technologische Entwicklung auf die Meta-narrative des Verständnisses der Stadt? Wie wird der Begriff der ”smartness” operationalisiert, was ist der historische Kontext und warum ist eine kritische Reflexion des Begriffes unerlässlich. |