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SoSe 2024

2. Kernmodul: Der grüne Salon - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Entwurf SWS 8
Veranstaltungsnummer 1110140 Max. Teilnehmer/-innen 35
Semester SoSe 2020 Zugeordnetes Modul Architektur, B.Sc. PO 18
2. Kernmodul
Architektur, B.Sc. PO 14
2. Kernmodul
Architektur, B.Sc. PO 11
2. Kernmodul
Erwartete Teilnehmer/-innen 20
Rhythmus
Hyperlink https://moodle.uni-weimar.de/course/view.php?id=19874
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine ausblenden
Di. 10:00 bis 17:30 wöch. 05.05.2020 bis 07.07.2020         
Einzeltermine:
  • 05.05.2020
  • 12.05.2020
  • 19.05.2020
  • 26.05.2020
  • 02.06.2020
  • 09.06.2020
  • 16.06.2020
  • 23.06.2020
  • 30.06.2020
  • 07.07.2020
Gruppe [unbenannt]:
 
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Tischler, Julius
Zierold, Sabine , Dr.-Ing.
Höllering, Hagen , Dipl.-Ing.
Schmidt, Martin , Master of Science
Heinemann, Julia , Dipl.-Künstler/in
Rudolf, Bernd, Prof., Dipl.-Ing.
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
Bachelor Architektur (B.Sc.), PV14 2 - 2 12
Bachelor Architektur (B.Sc.), PV18 2 - 2 12
Bachelor Architektur (B.Sc.), PV11 2 - 2 12
Zuordnung zu Einrichtungen
Bauformenlehre
Inhalt
Beschreibung

Es scheint ein Anachronismus zu sein, doch in Zeiten der Krise rufen wir idealtypische Konstellationen zu Hilfe, um Handlungsoptionen vor dem Hintergrund positiver Erfahrungen auszubalancieren und scheinbare Widersprüche im Entwerfen produktiv zu machen. Wir Entwerfen darin unsere (Selbst-)Wahrnehmung.

Der GRÜNE SALON steht als Metapher für die Erinnerung an die Kultur der politischen, geistigen, literarischen, musischen und weiteren gemeinschaftlichen Diskurse im öffentlichen Raum und stiftet Atmosphäre für Situationen einer zeitgemäße Form des Austausches von Gedanken, Interessen und Kulturen. Historische Vorbilder der Salonkultur sollen in aktuellen Interpretationen hinterfragt werden und im Besonderen deren Möglichkeiten unter den derzeit widrigen Bedingungen für zwischenmenschliche Kommunikationen ausgelotet werden. Mittels adäquater architektonischer Gesten begleitet der GRÜNE SALON eine Dialogkultur zwischen ausdifferenzierten Nutzergruppen und Individuen, „zwischeneinander Nahestehenden und entfernten Nähergebrachten”. (Flusser)

Widersprüchlicher könnte die Situation derzeit kaum sein: Individueller Schutzraum und gemeinschaftlicher Freiraum konterkarieren in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie individuelle Freiräume und gemeinschaftliche Schutzräume. Diese Paradoxie soll in Begriff und Bild des Salons gespiegelt werden. Fragen der Präsenz und Repräsentanz, der Aktion und ihrer Vergegenständlichung konkurrieren um nachhaltige Aufmerksamkeit. Auch der latente Kultur-Natur-Konflikt der Moderne findet im GRÜNEN SALON einen anregenden Kommunikationsraum.

In einer Kette sechs aufeinander folgender wöchentlicher Stegreifentwürfe werden wir unterschiedliche Aspekte des Entwerfens unserer Wahrnehmung thematisieren und in anschließenden akademischen Picknick-Runden (Symposien) mittels passender Kulturtechniken resümieren. Gegenstand und Ort der Entwürfe ist der PARK AN DER ILM in Weimar als repräsentativer öffentlicher Raum der Stadt-/Parklandschaft an der Grenze zwischen dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar und der Klassikstiftung sowie seine virtuellen Repräsentanten medialer Austauschformate.

0             Das Auftakt-Picknick am 12. Mai dient der ersten Begegnung im virtuellen Salon mit einer persönlichen Vorstellungsrunde und erläutert die möglichen Zutaten und Rezeptsammlungen aller Betreuenden sowie die zu erhoffenden (Geschmacks-) Erlebnisse. Alle nachfolgenden Picknickszenen resümieren im Wochen-Takt die jeweiligen Erfahrungen aus dem vorangegangenen und erläutern die Erwartung an den jeweils kommenden GRÜNEN SALON.

1             Der erste Stegreif von Martin Schmidt startet mit der Diskussion inspirierender Theorien und den Hintergründen der Parklandschaft und hilft schließlich dem Unsichtbarem zur Sichtbarkeit - indem aufzuspürende Situationen und Orte auf ihre Kontexte und Potenziale mittels fotografischer Methoden hinterfragt werden. /4

2             Der zweite Stegreif von Roy Müller widmet sich auf einer intuitiven Reise der Wahrnehmung und Sammlung Sinneseidrücken und Emotionen während der Naturbeobachtung sowie im Anschluss ihrer nachvollziehbaren Dokumentation durch Mapping und illustrierende Karthographie. Spontane Erlebnisse werden schrittweise zu Erfahrungen verdichtet und in „Sinneskarten” nacherlebbar aufbereitet. /5

3             Der dritte Stegreif von Julia Heinemann untersucht in strukturierten Wahrnehmungsübungen die Relation von sinnlichen und abstrakten Raumqualitäten und Atmosphären. Mittels gegenständlicher, modellbasierter Interventionen in verschieden Maßstäben werden am konkreten Ort mögliche Nutzungsvisionen erforscht. /6

4             Im vierten Stegreif von Sabine Zierold geht es um den Entwurf eines anregenden Wahrnehmungs­raumes mit gefassten Ausblicken in den Grünraum, der als Kommunikationsver­stärker und Knoten für potenzielle Nutzergruppen in übergeordneten Netzwerken agieren kann. Der Raum ist angepasst an Standorte im Park an der Ilm, die bereits in den vorherigen Stegreifen erforscht wurden und entwickelt unter­schiedliche Situationen und Formate der analogen und digitalen Kommunikation. /7

5             Der fünfte Stegreif von Hagen Höllering diskutiert die ökologische Dimension der Salon-Metapher anhand einer nachhaltigen Verwendung verfügbarer Ressourcen und erprobt digitale Planungsabläufe unter den aktuellen Krisenbedingungen. – Oder um beim Bild des Picknicks zu bleiben: Nachdem die vier vorangegangenen Meisterköche Spitzenrezepte der Haute Cuisine kreiert haben, schauen wir nun mal, was eigentlich noch so im Kühlschrank ist. Daraus machen wir was Überraschendes, Experimentelles, mit Glück etwas Essbares und im besten Falle etwas Schmackhaftes. /8

6             Der sechste Stegreif mit Julius Tischler nimmt sich die Freiheit aus den vorangegangenen Rezepten die Rosinen zu picken und unter der Vorgabe der Verdaubarkeit (Baubarkeit) zu einem finalen GRÜNEN SALON zu fügen. Die Realisierung des bisherigen Planungsstandes kann in drei alternativen Formaten erfolgen: dem Puzzle, dem Staffelbau oder dem individuellen Studio. /9

Die Bearbeitungsform der Stegreife beginnt und endet mit individuellen Beiträgen unter Wahrung der jeweils gültigen Kontaktbeschränkungen. In einem biographischen Log-Buch werden die Stationen der gemeinsamen Reise mit unterschiedlichen Techniken individuell dokumentiert und schließlich in einem finalen Picknick zur Summaery 2020 in dem entstandenen GRÜNEN SALON physisch und oder medial präsentiert. Das Ergebnis ist ein „Künstlerbuch”, das alle Formen kreativer Kulturtechniken in einem Werkstück vereint.

Die Krise als Chance begreifen und das Bewusstsein für die Relevanz des Entwerfens zu stärken ist Anspruch und mögliches Ergebnis des Experimentierens mit Wirklichkeiten im gemeinsamen Denkraum - im GRÜNEN SALON. Wir hoffen damit einen inspirierenden Vorgeschmack auf ein außergewöhnliches Semester gegeben zu haben und freuen uns auf 30 Picknickteilnehmer.

Bemerkung

1 vorläufiger Zeitplan /Inhalt / Betreuung

04. Mai / Projektwahl

05. Mai / Zuteilung / individuelle technischen Voraussetzungen schaffen: Zugang zum Web-Projekt

12. Mai / Auftaktpicknick / Vorstellung / Einführung / Alle

19. Mai / Stegreif Unsichtbares sichtbar machen / Martin Schmidt

26. Mai / Stegreif Kartographieren von Sinneseindrücken und Emotionen / Roy Müller

02. Juni / Stegreif Standortanalysen, Raum-Geometrien an ausgewählten Orten / Julia Heinemann

09. Juni / Stegreif Wahrnehmungs­raum und Kommunikationsver­stärker / Sabine Zierold

16. Juni / Stegreif BIM / über Stille Post zur Bau-Anleitung / Hagen Höllering

23. Juni / Stegreif Baustelleneinrichtung, Puzzle-Montage, Staffelbau oder Salon-Studio / Julius Tischler

30. Juni- 7. Juli / Realisierung / Fertigstellung des persönlichen Logbuches / mediale oder physische Präsentation des gemeinsamen SALONS / Alle

 

2 Voraussetzugnen

Der digitale Austausch von Informationen findet im Moodle Arbeitsraum „2. Kernmodul: Der grüne Salon” statt. Technische Voraussetzungen für die Teilnahme ist ein privater Computer, Internetzugang mit Chrome oder Firefox Browser und die Installation eines Logins über VPN-client mittels der zugewiesenen Uni-Mailadresse, um im Web-Projekt über BigBlueButton mitzuwirken. Bei der Bildung von 2er-teams sollte mindestens ein/e Teilnehmer*in in Weimar anwesend sein.

 

3 Realisierungsoptionen

Der GRÜNE SALON ist als Fortsetzung aus dem Ideenpool der Entwürfe des ersten Semesters bis zur Realisierungsreife konzipiert und schließt zukünftige funktionale Widmungen und Partnerschaften (zum Beispiel mit der Klassikstiftung Weimar) ein, sobald die Rahmenbedingungen das erlauben.

 

4 Themen der fotografischen Erkundungen:

Grenzziehung des Unesco-Erbes / Genealogie der Trampelpfade / Porträts alter Bäume / Landschaftsmalerei einer malerischen Landschaft / u.a.m.

 

5 Programm der Sensibilisierungen:

1. Eine Stunde intensive Erkundung des Ilmparkes unter akustischen Störeinflüssen – erste Karte

2. Wiederholung des Weges auf Basis der visuellen Erinnerungskarte vom Vortag – zweite Karte

3. Isolierte Sinneswahrnehmungen – Skizzen und dritte Karte

4. Vergleichende Beobachtung der Beobachtungen

 

6 Stufen der Applikation:

1. Sinnliche Ortserkundung – Aufspüren des Potentials vorgefundener Räume mittels Wahrnehmungsübungen und künstlerischen Protokollierens

2. Modellversuche mit abstrakten Baukörpern – Standort- und Entwurfsanalyse möglicher Interventionen und deren Wirkung auf Ort und Nutzer (Arbeitsmodelle bzw. Studien im M. 1:25)

3. Erzeugen von 1:1 Volumen-Installationen – Bauworkshop in 2er-Teams mittels vorbereiteter, modularer Materialen (fotografische, skizzierende Dokumentation)

4. Untersuchung der Wirkung und Affordance, sowie sich daraus ergebener Entwurfsansätze

 

7 Wahrnehmungsraum als Kommunikationsverstärker:

1. Bildsequenzen zur Nutzungsvision in der Bewegung der Akteure

2. Entwurf des architektonischen Raumes (auf ca. 200 m2 Grundfläche) als Interface / Instrument der Bildproduktion zur Strukturierung von Wirklichkeiten

3. Architektonischer Raum: Öffnung, Wand, Filter, Ausblick, Durchblick, Einblick, ...

4. Interaktions-Möbel: Faltmöbel, Tisch, Sitz, Liege, ...

5. Ereignisplattform: mediale Umgebung, Bildschirm, visuell, auditiv, ...

6. Dokumentation der Vernetzung mit anderen Orten

 

8 Entwerfen und Planen in der Krise:

Nach nur drei Tagen und zwei Nächten wird der Entwurf stehen, der dann im nächsten Schritt zu einer ausführungsreifen Planung verdichtet wird. Parallel baut ein 2er-Team ein konstruktives Arbeitsmodell auf Basis der zum Zeitpunkt vorhanden Möglichkeiten. Der Grundansatz, dass wir nämlich aus dem was da ist, ressourcenschonend und somit höchst nachhaltig etwas tun, bleibt unverändert. Nur der Entwurfs- und Arbeitsprozess wird ein anderer, denn die derzeitige Krise macht etwas mit uns. Wir sind auf digitale Austauschformate beschränkt. Dabei geht viel von nonverbaler Kommunikation verloren. Welche Folgen hat das für den kreativen Prozess in einem einwöchigen BIM Projekt (Babe In Modification, bezieht sich auf die babylonische Sprachverwirrung und Kommunikationshemmnisse, aber natürlich auch auf das irgendwie vernetzte Arbeiten an einem gemeinsamen Entwurf. Was kommt dabei heraus, wenn man anstatt gemeinsam über den Plan gebeugt zu diskutieren, den Entwurfsprozess entkoppelt und zeitlich und personell versetzt? Wir geben dabei den Prozess ein Stück weit aus der Hand und trainieren Kommunikation und Entwurf auf Distanz. Der Entwurf dreht iterative Schleifen innerhalb der Planungsgruppe. Jeder darf weiterentwickeln, verändern, verwerfen, hinzuskizzieren, neue Ansätze in den Raum werfen, auf Schwierigkeiten hinweisen, aber das Aktionsfenster ist beschränkt, außerhalb des eigenen Aktionsfensters ist man passiver Beobachter. Nach 6 Tagen haben wir noch nicht die Welt erschaffen, aber wir haben im besten Fall einen Plan und ein improvisiertes Arbeitsmodell.

 

9 Realisierungsoptionen:

Das SALON-Puzzle wird in seinen Einzelbauteilen am heimischen Herd vorbereitet und anschließend zusammengefügt.
Das SALON-Studio ist eine alternative Existenzform des GRÜNEN SALONS in der das eigene WG-Zimmer zum Baufeld wird und eine Studio-Kulisse mit allen vorhandenen Materialien und Geräten 1:1 umsetzt und in den gemeinsamen virtuellen Raum sendet.
Der Staffelbau erzeugt eine Kette von Arbeitsschritten, die jeweils in den nächsten münden. Nach der Übergabe vom Material, Bauteilen und Werkzeugen reagiert das Nachfolger- auf das Vorgängerteam trägt seinen Teil zum wachsenden GRÜNEN SALON bei.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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