Mit dem Wintersemsester 2019/2020 beginnen wir eine Reihe von Entwurfsprojekten, die sich mit der Europäischen Stadt und den Ihr wesentlichen architektonischen Elementen auseinandersetzt. Wir widmen uns in diesem Semester dem Thema des städtischen Wohnungsbaus. Mit der Unité d’Habitation von Le Corbusier, erbaut 1947-1952, und dem Wiederaufbau des Alten Hafens von Pouillon, erbaut 1951-1955, stehen zwei der paradigmatischen Wohn- und Stadtmodelle des 20. Jahrhunderts in Marseille. Wir werden uns mit diesen beiden Positionen auseinandersetzen und Ihre Relevanz für heute überprüfen.
Die Aufgabe besteht darin, eine spezifische Wohn- und Stadtvorstellung für einen exemplarischen Ort in Marseille zu entwerfen.
Parallel zum Entwurfsstudio werden eine Vorlesung zum Thema „Wohnungs- und Städtebau”, ein Begleitseminar zur Stadtanalyse (Elemente der Stadt) und das Seminar Images Design Images” angeboten. Für Entwurfsteilnehmer ist das Analyseseminar Pflicht.
Exkursion. Marseille
Von der Marseillaise zur Nationalhymne, vom zentralistischen Aufbau des nachrevolutionären Frankreichs zur überregionalen Bedeutung der zweitgrößten Stadt des Landes, von historischen Migrationsbewegungen zu klimabedingter Migration, von der Wohnmaschine Le Corbusiers zu den Megablocks Fernand Pouillons.
Wir möchten die Stadt in ihren unterschiedlichen Bedeutungsebenen und Qualitäten erfassen und nutzen neben den analytischen Mitteln der Architektur und Urbanistik auch künstlerische Mittel zum Verständnis und zur Aneignung von städtischen Räumen und den Strukturen, die diese definieren.
Wir werden Quartier im Vieux Port beziehen, in der ersten Unité d’Habitation von Le Corbusier übernachten und schließlich zum Stadtrand, den Stränden der Côte d'Azur, umziehen und die Stadt so ganz unmittelbar in ihrer spezifischen Lage zwischen Meer und Gebirge erfahren.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt. |