Beschreibung |
… gibt ihr eine Form. (Torsten Marold)
Im Seminar wollen wir uns auf die Suche nach Leerraum bzw. leerem Raum machen. Lücken, Unterbrechungen und Zwischenräume aufspüren. Sie sollen mit Ideen und Gedanken gefüllt, zum Leben erweckt werden. Vielleicht gelingt es uns ihnen eine neue Bedeutung zu geben und sie wieder mit Leben zu füllen. Geben wir Imaginationen, Traumbildern, Phantasiegebilden, Innovationen, … einen Raum, in den wir eintauchen und uns zurechtfinden und aktiv handeln können.
Die Um- und Neunutzung von brachliegenden urbanen Leerräumen und das Umfunktionieren leerstehender, ungenutzter Gebäude haben in den letzten Jahrzehnten für die Stadtplanung und -Stadtentwicklung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Architektur avanciert immer stärker zum Vermittler innerhalb komplexer Verwertungs- und Umnutzungsprozesse im Spannungsfeld der leeren, ungenutzten bzw. nicht mehr benötigten Gebäude, Gebiete und Flächen. Zum einen gilt es Ideen für langfristige Umnutzungskonzepte zu finden – zum anderen alternativ dazu auch temporäre Zwischenlösungen zu kreieren. Werden Gebäude und Brachflächen »wiederverwertet und aufgewertet«, setzt man sich dabei gleichzeitig mit Werten wie Nachhaltigkeit, Aneignung und Beteiligung auseinander und regt ein Nachdenken über den sich daraus ergebenden ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Mehrwert möglicher Transformationsprozesse an.
Im Seminar werden Formate bzw. Konzepte wie Secondhand-Architektur, Recycling-Architektur, 2nd hand spaces, temporärer Urbanismus, Architektur auf Zeit u.a. thematisiert, um davon ausgehend über neue Ansatzpunkte der Stadt- und Architekturentwicklung im Kontext von Architekturvermittlung nachzudenken.
Das Seminar gibt Einblick in das weite Themenfeld des architektonischen (Leer-)Raumes. Gemeinsam wollen wir Konzepte und Strategien zur Aneignung von Raum kennenlernen, praktisch erproben und auf die jeweiligen Fächerdisziplinen zurückführen. Dazu werden verschiedene Formate bzw. Konzepte im Spannungsfeld Kunst – Design – Architektur und Vermittlung thematisiert, um davon ausgehend über Ansatzpunkte einer qualitätsvollen Architekturvermittlung nachzudenken.
Es sollen Ideen entwickelt werden, wie man im Kontext von Architekturvermittlung – den Zugang zu (Leer)-Raumgestaltung verschaffen kann. Wie kann man anregen Architektur(leer)räume neu zu denken, umzufunktionieren, neu zu besetzen und damit eine aktive Teilhabe an Entwicklungs- und Gestaltungsprozessen sowie der selbstbestimmten Nutzung von (Stadt-)Räumen entwickeln?
»Hält man den Verstand auf die Leere gerichtet, auf den Raum, kann man sehen, es kann alles darin sein, ist tatsächlich alles drin.« (John Cage) |
Leistungsnachweis |
schriftliche Arbeit: 5 LP LAK, 2x3 LP A&U, 6LP VK, FK, PD, M
Die Modulgesamtnote resultiert aus einer Teilnote für mündliche Beiträge und die aktive Seminarteilnahme sowie aus einer zweiten Teilnote für die Abgabe der schriftlichen Arbeit als Hausarbeit bis zum Ende des jeweiligen Semesters (30.9. bzw. 31.03.) mit einem Mindestumfang von 5.000 Wörtern für Studierende im 1. bis 6. Fachsemester beziehungsweise von 8.000 Wörtern für Studierende ab dem 7. Fachsemester. |