Beschreibung |
Die Soziologen Luc Boltanski und Arnaud Esquerre haben in ihrer jüngst vorlegten Studie zum "Enrichissement" eine neue Entwicklung in der Warenökonomie diagnostiziert. Demnach erfolgt Wertschöpfung in immer größerem Umfang durch die Aufwertung von Gütern die mit Vergangenheit oder Tradition angereichert sind oder werden. Diese Kapitalisierung von Vergangenheit stellt nicht nur eine Transformation in der Herstellung von Luxusobjekten dar: Sie markiert auch die zunehmende Kapitalisierung nicht nur von mobilen Objekten, insbesondere auch Kunstwerken als bevorzugter Kapitalanlage, sondern von Immobilien - womit nicht nur Häuser gemeint sind, sondern auch Städte oder ganze Regionen. Damit stellt sich auch die Frage wer überhaupt Zugang, Wohnrecht, etc. an diesen privilegierten Orten und zu diesen privilegierten Objekten hat. Das Seminar will den verschiedenen Aspekten dieser neuen (?) Ökonomie des Alten nachgehen und konkrete Beispiele sammeln und diskutieren. |