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SoSe 2024

Campus der Weltbeziehung - Urbane Zellen in Gemeinschaft - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Projektmodul SWS 8
Veranstaltungsnummer 118220102 Max. Teilnehmer/-innen
Semester WiSe 2018/19 Zugeordnetes Modul Architektur, M.Sc. PO 11
Projektmodul - Entwurf
Architektur, M.Sc. PO 13
Projektmodul - Entwurf
Architektur, M.Sc. PO 14
Projektmodul - Entwurf
Architektur, M.Sc. PO 18
Projektmodul - Entwurf

MediaArchitecture, M.Sc. PO 14
3. Projektmodul - Entwurf
MediaArchitektur, M.Sc. PO 18
3. Projektmodul - Entwurf
Erwartete Teilnehmer/-innen 15
Rhythmus
Hyperlink  
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Do. 09:15 bis 16:45 wöch. 11.10.2018 bis 31.01.2019  Geschwister-Scholl-Str.8A - Stud. Arbeitsraum 204      
Einzeltermine ausblenden
Do. 09:00 bis 18:00 Einzel am 07.02.2019 Geschwister-Scholl-Str.8A - Stud. Arbeitsraum 203  

Abschlussrundgang

 
Einzeltermine:
  • 07.02.2019
Gruppe [unbenannt]:
 
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Rudolf, Bernd, Prof., Dipl.-Ing.
Nerlich, Luise , Dr.-Ing.
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
Master Architektur (M.Sc.), PV11 1 - 3 12
Master Architektur (M.Sc.), PV13 1 - 3 12
Master Architektur (M.Sc.), PV14 1 - 3 12
Master MediaArchitecture (M.Sc.), PV14 2 - 3 12
Master MediaArchitecture (M.Sc.), PV18 2 - 3 12
Master Architektur (M.Sc.), PV18 1 - 3 12
Zuordnung zu Einrichtungen
Bauformenlehre
Inhalt
Beschreibung

Der Campus als Lebens- und Denkraum dient als Metapher und konkrete Erscheinung einer didaktischen (Forschungs- und Bildungs-) Architektur bei der genseitigen Durchdringung zeitgemäßer Wohn-, Arbeits- und Freizeitmodelle. Individuelle und gemeinschaftliche Handlungsmuster sind hier stadträumlich und architektonisch zu fassen und miteinander auszubalancieren.

Die Integration (fehlender) urbaner Funktionszellen ins Netz bestehender Kontexte soll zur Entwicklung resonanter Beziehungen zwischen weitgehend ausdifferenzierten Teilbereichen und Nutzungszyklen beitragen.

Auf der Suche nach verallgemeinerbaren Standards ist die kritischer Reflexion von 100 Jahren Moderne (100 Jahre Lebensreformbewegung, 100 Jahre Bauhauspädagogik, 100 Jahre Industrieformgestaltung, 100 Jahre serielles Bauen,...) sowie deren zeitgemäße Extrapolation hilfreich, um zu hybriden Bauformen mit hoher Flexibilität zu gelangen.

Exkursionen zu Referenz-Standorten sind in Planung

Erwartete Leistungen:

Vergleichende Diskussion von Beiträgen aus dem Realisierungs-Wettbewerb 2018 der Uni-Erfurt

Modellhafte Abstraktion einer biographischen Erfahrung eines internationalen Campus

Fehlbedarfsanalyse eines Campus aus eigenem Erleben

Konzepte urbaner Funktionszellen im Kontext des gewählten Ortes

Entwurf verallgemeinerbarer Standards flexibler Nutzungseinheiten

(wie Denkzellen, Dialogmöbel, Wandelgänge, co-working-Zonen, Spielräume, usw.)

Auszug aus der Aufgabenstellung eines Forschungsbaus für Weltbeziehungen am Campus der Uni-Erfurt:

Architektur ist per se gebaute Weltbeziehung und sollte im Falle des explizit diesem Anspruch gewidmeten Forschungsbaus die Idee differenzierter Kommunikationsmuster inhärenter Wechselbeziehungen zwischen Subjekten und Objekten mittels adäquater Gesten, Metaphern und Archetypen, phänomenologisch sichtbar machen. Idealiter entstehen so Forschungsarchitekturen, die den Forschungsprozess räumlich und funktional begleiten. Die Einheit der Differenz zwischen System und Umwelt (Luhmann), zwischen ausdifferenzierten Teilsystemen und ihren Kontexten selektiver Kommunikationsverstärker (Suche nach Wahrheit in der Wissenschaft) können so zu einer plausiblen und anschaulichen baulichen Repräsentanz geführt werden. Diskursive und dialogische Räume begleiten die hier artikulierten Forschungsambitionen von Weltbeziehungen im Sinne einer unterstützenden, physiologisch wirksamen Architektur, und provozieren so auch unwahrscheinliche Begegnungen zwischen ursprünglich autonomen Systemen und Erfahrungswelten zu Gunsten hybrider Widmungen.

„Die Welt ist, was der Fall ist, sie besteht nicht nur aus Sachen, sondern aus Sachverhalten”... (Ludwig Wittgenstein), die wiederum als Aktypen (Handlungsmuster) in Archetypen (im übertragenen Sinne: vergegenständlichten Gesten) manifestiert werden und schließlich im Sinne eines „Parlamentes der Dinge” (Bruno Latour / ANT, Akteur-Netzwerk-Theorie) eine relevante Stimme zuerkannt bekommen.

Die (Forschungs-) Landschaft, der (Bildungs-) Weg, die (Wandel-) Halle, die (Verbindungs-) Brücke, das (Erkenntnis-) Tor, die (Grenzerfahrungs-) Wand, das (Theorie-) Fenster und immer wieder  der (Kommunikations- oder Denk-) Ort stehen sowohl für konkrete bauliche Archetypen als auch metaphorisch für die auszuhandelnden Natur-Kultur-Konflikte. In dieser schrittweisen eidetischen Reduktion (Husserl) werden mögliche weitere komplexe Phänomene in ihrer Wesenheit auf elementare architektonische Qualitäten zurück- und schließlich in der komplexen architektonischen Geste des Forschungsbaus wieder zusammengeführt.

Einer praktikablen Kollegstruktur ist nur mittels einer vielgliedrigen und flexiblen Raumstruktur zu entsprechen, die gleitende Übergänge zwischen Denkzellen und öffentlichen Präsentationsräumen bereitstellt. Entscheidende Ankerpunkte sind jedoch die Übergangszonen selbst, in denen das notwendige Maß an Variabilität erzeugt werden kann sowie der Zusammenhalt und die Orientierung innerhalb der Struktur garantiert werden soll (z.B. in Form einer zentralen Wandelhalle und gemeinsamen Schnittmengen mit allen anderen Funktionsbereichen).

Idealtypische Arbeitsformen und -Zyklen sowie die darin angelegten Kommunikationsformate liefern die Resonanzmuster in einer anzustrebenden interaktiven Architektur. Deren adäquate, situationsbezogene Widmung erfordert wiederum, die einzelnen Funktionsbausteine (Wand, Handbibliothek,Tisch, Stuhl, Licht, ...) auf logische Weise temporär zu verzahnen. Der Handlungsspielraum der Akteure in der Infrastruktur soll durch Ausstattungskonzepte realisiert werden, die zwischen Möbel und Ausbau neue Standards dank hoher Modularität generieren. Mittels weitreichender Elementierung der Ausstattungsbausteine soll eine flexible Forschungslandschaft erzeugt werden, die klare abgrenzbare Einheiten garantiert aber auch zwischen differenzierten Ansprüchen in jeweils neuen Konstellationen vermittelt.

Der architektonische Raum fungiert neben seiner Schutzfunktion auch als Zeichen, als Erinnerungsraum, als Speichermedium, als Gedächtnis, in das, im Sinne des Palimpsest, Überschreibungen vorgenommen werden, die dabei mit sedimentierten Erfahrungsmustern interagieren. So entsteht idealerweise über architektonischen Gesten eine signifikante Codierung von anschlussfähigen Orten in der Forschungslandschaft. Denk-Raum und architektonischer Raum werden in Resonanz als Einheit begreifbar.
Dabei sind typische Konstellation zu erzeugen, die den mentalen und den geometrischen (euklidischen) Raum, den Ereignisraum und den Erinnerungsraum, den Ort-Raum und den Bewegungsraum, und weiter polare Beziehungsräume unterschiedlicher Wahrnehmungsebenen miteinander synchronisieren und harmonisieren helfen.

Ein speziell dafür entwickeltes Funktions- und Raumprogramm bedient sich u.a. Erkenntnissen aus der Architekturwahrnehmung (in deren physiologischer und psychologischer Dimension) entlang relevanter theoretischer Konzeptionen wie z.B. der Atmosphärentheorie (Gottfried Böhme) sowie systematischer Beispielsammlungen von Referenzmustern gebauter Atmosphären in historischen und zeitgemäßen Architekturen.

Dass „Gegenwart immer aus der Zukunft auf uns kommt...” (Flusser), scheint zunächst eine weitere Kränkung unseres historischen Bewusstseins (in der Fortschreibung traditioneller Erfahrungsmuster), schließt aber bei genauerer Betrachtung die aktuellen Debatten um Nachhaltigkeiten im Zusammenhang mit dem Denken in Stoff- und Energiekreisläufen ein, die mittels magischem (bildgebenden) Bewusstsein (Flusser) prognostisch argumentieren. Das eröffnet einen wertvollen experimentellen Spielraum für die Weiterentwicklung kontextualer Muster innerhalb des Raumprogrammes mit freien Valenzen für (noch) Unvorhersehbares als notwendige Option der Zukunftsfähigkeit des Konzeptes. Architektonisch relevant wird dies sowohl in konstruktiven wie material-ästhetischen Parametern.


Bemerkung

Begleitseminar:
Alexandra Abel – Weltbeziehungen / 3+3 ECTS


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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