Pfeilzeichen sind allgegenwärtig in technischen Lebenswelten. Dass der moderne Zeichengebrauch des Pfeils aus dem handgreiflichen Zusammenhang der Bogenwaffe stammt, ist angesichts der Vielfalt des Pfeilzeichens völlig in Vergessenheit geraten.
Die Vorlesung rekonstruiert die semiotische Karriere des Pfeilzeichens ausgehend von der materiellen Herkunft des Pfeils aus dem technischen Gefüge der Bogenwaffe und deren praktischer Verwendung in Jagd und Krieg und verbindet dabei kulturgeschichtliche und ethnographische Lektüren mit medientheoretischen und bildwissenschaftlichen Ansätzen. Mit den Begriffen der Speicherung und der Übertragung (von Kraft, Energie und Information) behandelt sie zwei zentrale medienwissenschaftliche Konzepte, die anhand von ausgewählten Fallbeispielen konkretisiert und mit den kulturtechnischen Operationen des Pfeils verbunden werden. |