Beschreibung |
All mein Zauber ist erschlafft/ Was mir bleibt, ist eigne Kraft/ Und die ist schwach. So Prospero, der wiedereingesetzte Herzog von Mailand, im Epilog von William Shakespeares Der Sturm, als er die Insel verlässt, welche er mit magischen Fähigkeiten beherrscht hat. Shakespeares König, Jakob I., übte sich seinerzeit widerstrebend in einem alten Ritual, das Skrofulösen durch königliches Handauflegen Heilung verspricht. Ludwig XIV. zeigte sich ebenfalls als wundertätiger König, schien allerdings seine Höflinge mehr durch weiträumige Feste zu begeistern, in denen seine Launen oder Träume zu wunderbaren Wirklichkeiten wurden.
Magien, Zeremonien und Rituale sind Kulturtechniken, die Macht akkumulieren und einem Herrscher charismatische oder zeremonielle Machtentfaltung garantieren. Das Seminar widmet sich diesen Techniken, fragt nach den Räumen, in denen sie praktiziert werden und untersucht die Figuren, die sich so kultur- wie körpertechnisch in Szene setzen. Grundlage des Seminars sind Lektüren und Filme, bei Interesse auch Ortsbesichtigungen.
Das Seminar ist Teil des Projektmoduls "Zeremonial und Epistemologie". |