Es ist vor allem der Glaube an die eigene Macht- und Wirkungslosigkeit, der in der so komplex gewordenen Welt oft die persönliche Motivation zur aktiven gesellschaftlichen Mitgestaltung hemmt.
Im Kurs wollen wir den Glauben an die eigene Wirkungslosigkeit genauer kennenlernen, wir wollen ihn analysieren und kreative Wege finden, uns diesem Glauben zu widersetzen: mit Geräuschen, Krach und Musik aber auch mit Happenings oder Sendeformaten möchten wir Wirkung erproben und erforschen. Was kann unser Schall? Gibt es Feedback u.a. durch die Öffentlichkeit? Bedeutet Feedback, dass wir Wirkung zeigen und uns erfolgreich der Wirkungslosigkeit widersetzt haben?
Um diesen Fragen auf die Spur zu kommen, werden u.a. Aktionen im Seminarraum, im Studio und auf der Straße aufgenommen, Protagonisten der Aktionen (d.h. die Studierenden) werden sich regelmäßig gegenseitig interviewen, so dass alle Aufnahmen ausgewertet, bearbeitet und weiterentwickelt werden können.
Vorbereitet und begleitet werden alle praktischen Aktionen von Untersuchungen zu Wendepunkten in musikhistorischen Strömungen (z.B. Futurismus, Musique Concrète) sowie von näheren Betrachtungen historischer und aktueller Anwendungen von Schall in der Kriegsführung (sonic warfare) oder in der akustischen Ökologie, die sich die Wirkung von Schallwellen u.a. gegen Waldschädlinge zunutze macht.
Ziel des Kurses ist es, aufgrund der gemachten Erfahrungen, der gesammelten Ergebnisse und Beobachtungen ein (akustisches) Manifest zu formulieren (produzieren), um ggf. die Gründung einer „Partei des akustischen Widerstands (und der Selbstermächtigung)“ in Aussicht zu stellen. |