Beschreibung |
Müdigkeit, Schwächeln, Schläfrigkeit, Wanken, Stolpern, Erschöpfung, Burn-Out, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, traumloser Schlaf oder Phlegmatie können als Figuren einer Dezentrierung, Passivierung und Desubjektivierung verstanden werden, bei denen Autonomie, Kontrolle und Verfügungs- und Handlungsmacht von Akteuer:innen zu unwillkürlichen und unsteuerbaren Punktuierungen selbstbewusster Lebensvollzüge führen. Bei diesen Unterbrechungen treten besonders Körperlichkeit, Affektivität und Materialität in den Vordergrund, die das autonome Selbst in Frage stellen, an den Rand drängen und somit auch nach medienästhetischen Wahrnehmungs- und Präsentationsmodi verlangen, die vom Rand aus das Randständige in den Blick nehmen können. Das Seminar geht von dieser medienphilosophischen Grund- bzw. Randlage aus und untersucht Formen und Figuren des Schwächelns und Schwachwerdens. Dabei geht es nicht allein um die inhaltliche Darstellung der mit dem Schwachwerden verbundener Phänomene, sondern auch darum, wie insbesondere der Film sich in seinen medialen Operationen in besondere Weise dafür eignet, das Schwächeln gerade in seiner Durchkreuzung intentionaler Abläufe als agency eigener Art hervortreten zu lassen. |