Beschreibung |
Saidiya Hartman gilt als eine in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum verstärkt rezipierte wichtige Vertreterin der black studies, deren Denken von verschiedenen Quellen inspiriert ist und sich zu einer herausragenden, komplexen, vielschichtigen und herausfordernen Position konstelliert. Das Seminar will durch genaue Lektüre und Diskussion der verschiedenen Textarten, die von der gelehrten akademischen Abhandlung bis zum deskriptiv-narrativen Essay reichen, auch dem Umstand Rechnung tragen, dass Hartmans bereits 1997 erschienenes Werk "Scenes of Subjection. Terror, Slavery and self-making in nineteenth-century america" unerlässlicher Hintergrund und Bezugspunkt ihrer späteren Schriften ist. Dabei werden auch Exkurse in andere Disziplinen und Debatten vorgenommen, um bei Hartman verwendete Begrifflichkeiten weiter zu erhellen, in einen bereiteren Kontext zu stellen bzw. auf ihre Spezifik hin scharfzustellen.
Was heisst spekulatives bzw. kritisches Fabulieren in Nähe und Distanz zur literarischen Fabel und artistisch-ästhetischen (Er)Dichtung? Was tut und unterlässt, wer spekuliert? Welche Rolle spielen Imaginationskraft und die eigene Positionierung als Sklav:in dabei? Welche Vorstellungen von Zeitlichkeit Hartmans Begriff des Archivs zu Grunde? Was versteht sie unter Subjektivierung in Nähe und Distanz zu Fanon, Foucault oder Butler? Wieso kann es hierfür wichtig sein, Hegels Eigentumstheorie heranzuziehen? In welchem Zusammenhang stehen Schreiben und Bezeugen? |
Leistungsnachweis |
Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung der Texte und Materialien, Diskussion, Übernahme eines Referats bzw. termingebundener Arbeitsaufträge, Verfassen einer Hausarbeit |