Beschreibung |
Das Seminar widmet sich einer weitgehend noch unbekannten Periode der koreanischen Filmgeschichte. 1919 kam die erste koreanische Filmproduktion – „Uirijeuk gutu” (The Righteous Revenge, Regie: Kim Do-san) – in die koreanischen Kinos, aus dieser frühen Zeit sind jedoch nur wenige Filme enthalten. Im Seminar sollen ausgewählte Filme diskutiert werden, die im Zeitraum von 1936 bis 1967 auf der koreanischen Halbinsel realisiert wurden. Unter der japanischen Kolonialherrschaft (1910–1945) entstanden in Korea nur wenige Filme. Im Koreakrieg (1950–1953) wurden zudem weite Teile der koreanischen Filmgeschichte zerstört. Erst mit Beginn der 1960er etabliert sich eine kommerzielle Filmindustrie unter den Zensurbedingungen der Militärdiktatur von Park Chung-hee. Was vom frühen koreanischen Filmerbe erhalten und zugänglich ist, beeindruckt durch ein vielfältiges Genre-Spektrum zwischen Melodramen, Coming-of-Age-Geschichten, Kriegsfilmen, Komödien und Film Noirs. Verbindendes Element der Filme sind die oftmals eigenständigen Frauenfiguren, die gegen gesellschaftliche Repressionen aller Art versuchen, ihre Autonomie zu behaupten. Im Seminar soll untersucht werden wie sich in diesen unterschiedlichen Filmen die koloniale und postkoloniale Nationalgeschichte Koreas ästhetisch artikuliert. |