Beschreibung |
In der Bauhausstraße 7b steht ein alter Zweckbau aus den siebziger Jahren, der langsam vor sich hin rottet. Die Farbe blättert, der Putz bröckelt, das Objekt scheint reif für den Abriss. Konsequenter Klimaschutz aber bedeutet, dass sich der Blick auf den Bestand ändern muss, weil auch das hässlichste Haus durch die im Bauwerk gebundene Energie plötzlich neuen Wert erhält.
Auch der Hochschulbau in der Bauhausstraße erscheint so in anderem Licht – nämlich als idealer Kandidat für ein Experiment in nachhaltigem Bauen. Der Erhalt scheinbar unwürdiger Substanz führt außerdem wie von allein zum Nachdenken darüber, was eigentlich hässlich ist und wie eine Ästhetik der Nachhaltigkeit aussehen könnte.
Im Seminar wollen wir herausfinden, zu welchen gestalterische Konsequenzen der veränderte Blick auf den Bestand führt und wie im konkreten Fall mit der B7b umzugehen ist. Es wird um die Fassade gehen und Photovoltaik, um den Außenbereich und die Dachnutzung, um Konstanten und Varianten der CO2-Bilanz und um die Frage, wie wir als Universität mit allen hier versammelten Kompetenzen die B7b klimawirksam umbauen können. Im Seminar verbinden sich Recherche, Erforschung und Bauteilbiopsie mit einer Übung in angewandter Utopie: mit welchem Eingriff können wir jetzt und sofort den Umbau in Gang bringen? |