Beschreibung |
Die alte Weisheit, daß der Mensch »das Maß aller Dinge« sei, die Dinge, Werkzeuge und Maschinen also möglichst an Körper, Sinne, Psyche angepasst sein sollten – solche An- und Einsichten etablierten sich in den Jahren um 1920. Sie institutionalisierten sich – etwa als Ergonomie, Industriesoziologie, Produktgestaltung – zwischen Hochmoderne und Industriegesellschaft. Und sie zogen weitere Kreise im Zuge postindustrieller Umbrüche: Computerisierung, »Humanisierung« der Arbeit, »Umweltdesign«, u.ä.
Diese Vorlesung behandelt die Geschichte dieser Problemkonstellation: die Wissensgeschichte des Verhältnis Mensch/Maschine im 20. Jahrhundert, von der technischen Moderne bis zur Ära von High-Tech. Es soll einerseits darum gehen, die Wissenschaften vom arbeitenden, maschinenbenutzenden Menschen – von der Psychotechnik über Ergonomie bis hin zu den Anfängen von HCI – im Kontext von Arbeits-, Technik- und Designgeschichte zu verstehen (und umgekehrt); andererseits wird es darum gehen, so den Wandel der industriellen, »körperlichen« Arbeit zur postindustriellen »Kopfarbeit« nachzuzeichnen. |