Konzept, Fragestellung
Wie kann die gesundheitsfördernde Wirkung von Natur in Architektur und Städtebau stärker Berücksichtigung finden?
Über den allgemeinen Konsens hinaus, dass Natur schön ist und ein Waldspaziergang guttut, gibt es eine immer stärker werdende Bewegung, die die gesundheitsfördernde Wirkung von Natur untersucht und mit wissenschaftlichen Methoden erforscht. Diverse Studien geben Auskunft darüber, welche Vitalparameter und -funktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Körpertemperatur, Adrenalinspiegel, Cortisonwert, das Immunsystem und nicht zuletzt die psychische Befindlichkeit sich verbessern und gestärkt werden bei Aufenthalten in und Kontakt mit der Natur, Flora und Fauna.
Was bedeutet das für Architektur und Städtebau? Wie können und sollten diese Erkenntnisse konkret in der Planung von Gebäuden und in der Stadtplanung Berücksichtigung finden?
Welche gestalterischen Konsequenzen, aber auch volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Aspekte hat das?
Im WS 20/21 und im SoSe 21 soll dieser Fragestellung und diesem Thema auf den Grund gegangen werden. Im WS 20/21 sollen im Rahmen eines Seminars die Fragestellung erörtert, Quellen und Studien zusammengetragen und Beispielprojekte recherchiert werden.
Im SoSe soll auf dieser Grundlage ein konkreter Entwurf entstehen, der die Erkenntnisse und diese Fragestellung nicht nur berücksichtigt, sondern zum zentralen Thema macht. Das Grundstück wird in Leipzig im Stadtraum Bayrischer Bahnhof sein. Durch das Projekt City-Tunnel, also die Verlegung großer Teile der Schienenwege in einen Tunnel, ist im Süden der Stadt ein völlig neuer Stadtraum entstanden, der noch viel Jahre Gegenstand der städtebaulichen Entwicklung sein wird und Möglichkeiten bietet sowohl städtebaulich wie architektonisch und landschaftsplanerisch Neues auszuprobieren und zu entwickeln.
https://www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/stadtentwicklung/projekte/stadtraum-bayerischerbahnhof/
Der Gebäudetyp kann ein Bürogebäude, eine Wohnanlage, ein Seniorenheim oder auch ein Krankenhaus sein. Das städtebauliche Umfeld ist unter dieser Fragestellung zu analysieren und zu gestalten, bzw. umzugestalten. In dem notwendigen Begleitseminar könnten die Themen entwurfsbegleitend weiter vertieft werden. |