Beschreibung |
Medien bestimmen unsere Lage (Kittler). Aber ist diese noch geschichtlich zu begreifen? Sind Medien nicht Hauptursache dafür, dass wir in posthistorischen Zeiten leben? Wozu also Mediengeschichte? Um ein Wissen von den medialen Bedingungen der Möglichkeit zu vermitteln, die darüber bestimmen, was Menschen zu bestimmten Zeiten wie wahrnehmen, erfahren und wissen konnten. Wenn eine gegebene Kultur dadurch definierbar ist, welche Daten sie speichern, übertragen und verarbeiten kann, ist medienhistorisches Wissen Grundlage jeder Kulturwissenschaft. Die Vorlesung strukturiert den Stoff daher durch die Faltung der Medienfunktionen Speichern, Übertragen und Verarbeiten auf die Unterscheidung in akustische, optische und symbolische Medien. Trotzdem besteht Frage – Wozu Mediengeschichte? – zu Recht. Medien sind in der Zeit, aber sie erzeugen auch selbst bestimmte Zeitlichkeiten, die nicht notwendig die der Geschichte sind. Medien setzen Geschichte (auch die Mediengeschichte) unter Bedingungen, die sie selbst schaffen und sind. Eine Einführung in die Mediengeschichte muss daher auch die von den Medien selbst gesetzten Grenzen der Geschichte, einschließlich der Geschichte der Medien, thematisieren.
Die Vorlesung wird life (synchron) gestreamt unter Nutzung von DNF. Die Teilnehmer werden spätestens 24 Stunden vor Beginn der jeweiligen Sitzung per Email zur Teilnahme eingeladen. |