Ubiquitous Computing ist in aller Munde und begleitet uns in unserem täglichen Leben. “Always-On” Mobilfunkverträge gestalten unseren Weg zur Arbeit, Freunden, Einkauf, etc. multimedial. Interfaces dieser Art vernachlässigen allerdings oft die reale Situation um uns herum. Sie sind oft Single-User, auf Mobilität getrimmt, abschottend, vereinnehmend.
In diesem Projekt soll daher versucht werden situative Elemente bewusst in der Gestaltung eines neuartigen Interfaces mit ein zu beziehen. Dies soll vorallem dadurch geschehen die Erfahrbarkeit des Interfaces so weit wir möglich „in das Reale“ zu holen, teil der Situation im öffentlichen Raum werden zu lassen.
Konkret soll hier ein Netzwerk interaktiver, beweglicher Objekte entwickelt werde welche sowohl Aktuatoren als auch Sensoren beinhalten um performanceaehnliche Situationen zu orchestrieren.
Dabei soll von der Projektgruppe sowohl die Interaktion als auch das Device selbst designed und gebaut werden. Entwuerfe und Prototypen sollten zudem fruehzeitig in-situ experimentell erprobt werden, um Schwachstellen im Interaktionsdesign zu erkennen.
Mit dem Projekt soll ein bestehender Ansatz im Bereich Public Interfaces weiter verfolgt werden. Etwa soll in Zukunft schnelleres Prototyping erzielt werden indem Sensor und Aktuatoren als drahtlose Module addressierbar sind. Ähnlich dem „Internet of Things“ Paradigma soll so ein drahtloses Netzwerk von „Interaktionsknoten“ entstehen, dass in urbanen Umgebungen bis 60m zuverlaessig funktioniert. Herausforderungen bestehen vor allem im Bereich Aktuatoren bzw. Displays, welche im urbanen computing bisher auch unterrepraesentiert sind.
Das Projekt ist so aufgebaut, dass eine Zusammenarbeit zwischen Gestaltern und Technologen hergestellt werden soll. D.h. eine Teilnahme ist fuer Medieninformatiker als auch fuer Medienarchitekten geoeffnet. Die Rolle des Computer Science und Media Studenten liegt hierbei eher im technischen (wireless networks, microcontroller, software) und des Mediaarchitektur Studenten eher im Konzeptionellen aber auch im Bau von Varianten eines Moeglichen Interfaces.
Für den Medieninformatiker heisst das:
- Gestalterische Unsicherheiten zu zu lassen und gestalterische Sichweisen zu verstehen und als Inspiration zu nutzen.
- Auf einer bestehenden JAVA SWT Anwendung auf zu bauen.
- Ein verteilte Technologie basierend auf dem Atmega328 (= Arduino, http://arduino.cc) Mikrokontroller aufzubauen, die situativen Anforderungen gerecht werden. Die genutzte Hardware wird die Open Source Hardware panStamp (http://www.panstamp.com/) sein.
- Schneller Einsatz der hergestellten Prototypen „in-the-wild“
Für den Medienarchitekten:
- Erfahrung technischer Realitaeten und Bau robuster, funktioneller Prototypen.
- Funktions- und Formfindung eines „Disributed Kick-Flickable Interface for Public Spaces“.
- Auseinandersetzung mit Interaktion im öffentlichen Raum, Situiertheit, Multi-User, ...
- Ausprobieren eigener Fertigungsprozesse, mit denen robuste Interfaces kostenguenstig realisiert werden koennen.
- Realisierung eines robusten Interfaces in Zusammenarbeit mit Medieninformatikern. |