Zwischen dem Zuhause und der Arbeitsstelle kann es im Leben „Dritte Orte“ geben, an denen sich Menschen regelmäßig begegnen und zugehörig fühlen. Das können Cafés, Bibliotheken oder Bars sein, ebenso Vereine, Parks oder Nachbarschaftstreffs. Idealerweise funktionieren sie ohne Konsumzwang und bringen Menschen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe zusammen. Neben den gewachsenen Treffpunkten entstehen heute zunehmend auch bewusst geplante Dritte Orte. Bibliotheken wie die Oodi in Helsinki von ALA Architects oder die Deichmanske Bibliotek in Oslo von Lund Hagem Arkitekter verstehen sich als urbane Wohnzimmer. In Aarhus haben Schmidt Hammer Lassen Architects mit dem DOKK1 die klassische Bibliothek zu einem Stadthaus für alle entwickelt. Das Forum Groningen von NL Architects verbindet Bibliothek, Kino, Galerie, Gastronomie und offene Treffpunkte zu einem urbanen Kulturzentrum, das exemplarisch zeigt, wie Bürgersinn und gute Architektur einen Dritten Ort hervorbringen können. Im Seminar wollen wir die neuen Projekte studieren und uns auf die Suche nach einer eigenen Definition von Dritten Orten machen. Welche Eigenschaften sind typisch, welche sind erforderlich? Welche Rolle spielen Dritte Orte im in unserem Alltag und in der Praxis des städtebaulichen Entwerfens? |