Beschreibung |
Eine Stadt lässt sich mit einem Palimpsest vergleichen: einem Stück Pergament, von dem das Geschriebene entfernt wurde, um es erneut zu verwenden. Einige Teile bleiben erhalten, während vieles im Laufe der Zeit verschwindet oder entfernt wird. Die Geschichte einer Stadt oder eines Stadtteils wird dabei stets aus einer bestimmten Perspektive erzählt. In jedem Fall prägt diese Perspektive das Selbstbild der Stadt. Gera hat in der öffentlichen Wahrnehmung oft keinen guten Ruf – schließlich ist die Stadt von einer Großstadt zur Mittelstadt geschrumpft. Aber ist das das letzte Wort? Neben der Textilindustrie, die für die Bauhausgeschichte der Stadt von Bedeutung war, hat auch der Uranbergbau die Region geprägt – bis heute, obwohl er in den 1990er Jahren endete. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, denn Amazon betreibt beispielsweise heute ein großes Logistikzentrum vor den Toren der Stadt. Wir beschäftigen uns mit dem Wandel am Beispiel dieser Stadt, erkunden in einem Fieldtrip eine Woche vor Ort den Knochenpark, das ehemalige Mädchenwohnheim und das Flussgebiet der Elster und entwickeln auf Basis eigener Interessen und Entdeckungen „Audiowalks” für Gera Süd. Die Sprache der Audiowalks ist verhandelbar. Eine Unterkunft während des Fieldtrips wird kostenlos gestellt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein Häselburg e. V. statt. |