Beschreibung |
2025 jährt sich die Ankunft Goethes in Weimar zum 250. Mal. Er kam aus dem bedeutenden Kultur- und Handelszentrum, der Reichsstadt Frankfurt am Main in die kleine, rückständige Residenzstadt Weimar auf Einladung des jungen Herzogs Carl August. Er kam als berühmter Dichter (mit 26 Jahren) und wurde alsbald Minister. Er war aber bei weitem nicht der erste berühmte Künstler, der für einige Zeit in der Stadt lebte. So wurden bereits der Maler Lucas Cranach der Ältere und der Musiker Johann Sebastian Bach von den Herzögen in die kleine Residenzstadt geladen. Auch Christoph Martin Wieland kam Goethe um drei Jahre zuvor. An der Übersiedlung des unsteten Geistlichen und Gelehrten Johann Gottfried Herder nach Weimar 1776 hatte Goethe bereits wesentlichen Anteil. Im Jahr 1925, genau 150 Jahre später, musste eine in den Jahren zuvor deutlich angewachsene Gruppe bedeutender Künstler*innen und ihre Student*innen die Stadt Weimar verlassen, da sie von den in Thüringen damals schon starken nationalsozialistischen und deutschnationalen Kräften vertrieben wurden: das in Weimar 1919 gegründete Bauhaus musste an den neuen Standort Dessau übersiedeln. Ankünfte ganz anderer Art gab es dann von 1937 bis 1945 im wenige Kilometer von Weimar entfernten, am Nordhang des Ettersberges errichteten, Konzentrationslagers Buchenwald, 250.000 innerhalb dieser acht Jahre. Lediglich 21.000 Inhaftierte des Hauptlagers Buchenwald konnten am 11. April 1945 befreit werden. Es scheint gewagt, all diese historischen Ereignisse zusammendenken zu wollen und lediglich der formalen Ähnlichkeit von Ankünften und Abschieden zu folgen. Aber es ist doch auffällig, dass Weimar häufig Schauplatz von für die deutsche Geschichte insgesamt bezeichnenden Ankünften und Abschieden ist. |
Leistungsnachweis |
Aktive Teilnahme, Bereitschaft zum Einbringen und zur Realisierung kreativer Ideen, auch außerhalb des Seminarraums, mündliche Präsentation, Hausarbeit in einem der Seminare des Studienmoduls |