| Beschreibung |
Die enge Verzahnung von städtischem Leben, gebauter Umwelt und ökologischen Prozessen wird gerade im Kontext der Klimakrise immer deutlicher. So wird die Klimaerwärmung durch die fortschreitende Urbanisierung mit ausgelöst, erfordert den Umbau der Stadtstruktur, um Klimaauswirkungen zu reduzieren und zur Anpassung an Folgen des Klimawandels, und hat etwa durch Hitzestress oder Probleme mit durch Insekten übertragene Krankheiten direkte Auswirkungen auf das tägliche Leben der Stadtbewohnenden. Doch die Verbindung von Mensch und nichtmenschlicher Umwelt sowie ökologische Prozesse in urbanisierten Räumen – der Umgang mit Wasser in der Stadt, Städtebau zur Eindämmung von Krankheiten, das Erreichen einer gewissen Unabhängigkeit von Wetterbedingungen durch Wohnungsbau-, Heiz- oder Beleuchtungssysteme – prägen die Stadtentwicklung seit jeher. Das Feld der Urban Political Ecology (UPE) widmet sich gezielt der Erforschung (ungleicher) sozialökologischer Prozesse im Kontext der Urbanisierung und liefert Werkzeuge zum Verständnis solcher Zusammenhänge. Dabei baut die UPE auf Konzepten wie dem Marxschen Begriff des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, der Actor Network Theory oder feministischen Ansätzen auf. Die Forschungsmethoden reichen von stadthistorischen Untersuchungen über ethnographische bis hin zu Governance-fokussierten Ansätzen. Im Seminar widmen wir uns Beiträgen der UPE zu verschiedenen urbanen sozialökologischen Zusammenhängen mit einem spezifischen Fokus auf die gewählten theoretischen und methodischen Ansätze. Hierdurch erarbeiten wir uns einen Werkzeugkasten zum besseren Verständnis sozialökologischer Prozesse in urbanisierten Räumen. Dieser kann sowohl in der Erforschung als auch in der planerischen Steuerung solcher Prozesse zum Einsatz kommen. |