Beschreibung |
Seit der Neuzeit hat sich das Konzept der Landschaft zu einer Leitkategorie in der Beschreibung und Wahrnehmung der natürlichen wie kulturellen lebendigen Umwelt des Menschen entwickelt. Dabei verknüpft die Landschaft Ästhetik mit Wissenschaft, sinnliche Wahrnehmung mit Epistemologie, Bildkulturen mit Ökologie und liegt überhaupt quer zu einfachen Bestimmungen oder gar einer klaren Einordnung zwischen Natur und Kultur. Im Seminar wollen wir nicht nur anhand geographischer und naturkundlicher, ästhetischer und philosophischer Lektüren seit der Romantik nicht nur besser verstehen, was das Konzept der Landschaft als Beschreibung leistet. Wir werden uns auch umgekehrt fragen, wie und mit Hilfe welcher spezifischen Medien und medialer Praktiken die Landschaft als buchstäbliche Be-Schreibung und Medialisierung der Welt operiert. Indem wir die Landschaft als genuin mediales Phänomen begreifen, werden uns nicht nur Medien wie Schrift und (Landschafts-)Malerei, sondern etwa auch mit der Mediengeschichte des Theaters und Panoramas sowie den globalen westlichen Expansionsbewegungen beschäftigen und nicht zuletzt die Frage stellen, in welcher Beziehung die Landschaft zum menschlichen Gesicht und gar zur Erde selbst als Medium anthropogener Einschreibungen steht. |