| Beschreibung |
Mobilität – ob zu Fuß, mit dem Rad, dem ÖPNV oder dem Auto – hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab, wie z.B. von der Qualität der Infrastruktur, körperlichen Voraussetzungen, finanziellen Möglichkeiten und weiteren sozialen Rahmenbedingungen. Sie beginnt nicht erst an der Bushaltestelle oder auf dem Parkplatz, sondern schon vor der eigenen Wohnung – oder gar in ihr. Zudem ist Mobilität ein Schlüssel zur Teilhabe. Sind die Wege barrierefrei? Wie erreichbar sind Schule, Supermarkt oder Gesundheitszentren? Und wer bleibt außen vor, wenn Mobilität zur Hürde wird? Im Planungsprojekt des 1. Fachsemesters widmen wir uns dem Thema „Transport Justice“, also der Frage, wie Mobilität fair und zugänglich für alle gestaltet werden kann. Unser Untersuchungsgebiet ist die Großwohnsiedlung „Am Stollen“ in Ilmenau, einer Mittelstadt am Rand des Thüringer Wald, die anders als viele Klein- und Mittelstädte in Ostdeutschland eine stabile Bevölkerungsentwicklung verzeichnet. Strukturelle Herausforderungen konnten hier nicht zuletzt durch frühzeitige Sanierungen, wirtschaftliche Stabilität und die Präsenz der Universität vor Ort abgefedert werden. Doch auch Ilmenau steht vor Herausforderungen: Klimakrise, steigende Energie- und Mobilitätskosten, gesellschaftliche Spannungen werfen Fragen nach zukunftsfähiger, gerechter Stadtentwicklung auf. In der Folge stehen Kommune, aber auch Wohnungsunternehmen vor der Aufgabe, (soziale) Infrastrukturen zu erhalten bzw. auszubauen und Wohnraum und -umfeld an die Bedarfe der Bevölkerung anzupassen – auch mit Blick auf Mobilität. Im Zentrum des Projekts steht die Auseinandersetzung mit Mobilität ausgehend vom Quartier „Am Stollen“ in all ihren räumlichen Maßstäben– von der Wohnung über das Quartier bis hin zur Stadt und darüber hinaus. Das Projekt vermittelt die Grundlagen stadtplanerischer Arbeit: Bestandsaufnahme, Analyse, das Erkennen räumlicher Zusammenhänge und die Entwicklung erster Handlungsfelder. Ziel ist es, im Spannungsfeld von Raum, Bewegung und Gerechtigkeit eine fundierte, kritische und kreative Perspektive auf städtische Mobilität zu entwickeln. Im Austausch mit dem Amt für Bau und Verkehr, Abt. Stadtplanung, den Wohnungsvermietern IWG (Ilmenauer Wohnungs- und Gebäudegesellschaft mbH) und WBG (Wohnungsbaugenossenschaft Ilmenau/Thüringen e.G.), sowie lokalen Akteur*innen wie der IOV (Ilmenauer Omnibusverkehr GmbH), nähern wir uns der großen Frage von gerechter Mobilität im kleinen Maßstab. Das Planungsprojekt des 7. Fachsemesters BA Urbanistik befasst sich ebenfalls mit dem Gebiet „Am Stollen“. Es findet keine gemeinsame Projektbearbeitung statt, aber es ist geplant, zu ausgewählten Zeitpunkten im Semester in Austausch zu treten. |
| Bemerkung |
Für die geplante Exkursion nach Ilmenau (3 Nächte) sind für alle Teilnehmenden drei Übernachtungen in der örtlichen Jugendherberge reserviert. Die voraussichtlichen Kosten müssen von den Studierenden selbständig getragen werden und betragen 35,50 € pro Person und Nacht (inklusive Frühstück). Sollten Teilnehmende eine alternative Unterkunft in Ilmenau bevorzugen, bitten wir um eine rechtzeitige Mitteilung zu Semesterbeginn, damit wir die Buchung entsprechend anpassen können. Falls die Übernachtungskosten eine finanzielle Hürde darstellen oder andere Gründe (z. B. soziale Verpflichtungen, Lohnarbeit oder Sorgearbeit) die Teilnahme erschweren, ermutigen wir Sie, vertraulich mit uns Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam suchen wir nach einer passenden Lösung. |