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WiSe 2025/26

Lesen und Schreiben 1968: die deutsche Literatur zwischen Tod und Revolte. - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar SWS 2
Veranstaltungsnummer 418240032 Max. Teilnehmer/-innen 30
Semester WiSe 2018/19 Zugeordnetes Modul
Erwartete Teilnehmer/-innen
Rhythmus
Hyperlink  
Weitere Links http://www.ikkm-weimar.de/kolleg/personen/harun-maye/
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Do. 09:15 bis 10:45 Einzel am 25.10.2018    

Seminarraum IKKM, Cranachstraße 47

 
Gruppe [unbenannt]:
 
 
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
M. A. Medienwissenschaft (M.A.), PV13 - 3
M. A. Medienwissenschaft (M.A.), PV15 - 3
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich Medienwissenschaften
Fakultät Medien
Inhalt
Beschreibung

Die Aufstellung des 1. FC Nürnberg vom 27. Januar 1968: Wabra – Leupold – Popp – Ludwig Müller – Wernauer – Blankenburg – Starek – Strehl – Brungs – Heinz Müller – Volkert. Spielbeginn 15 Uhr. Ist das noch Literatur? Der literarische Weltruhm von Peter Handke begann mit dem Vortrag solcher Texte: Kreuzworträtsel, ein gedrucktes Fernsehprogramm, die Mannschaftsaufstellung des 1. FC Nürnberg, einen Aufruf zur Protestdemonstration gegen das griechische Militärregime und anderes mehr. Die Tageszeitungen nannten seine Lesungen „Handke-Granaten“ oder „Handkemenge“, die Explosionen von 1968 fanden nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Literatur statt. Der folgenreichste Kommentar zu solchen Lese- und Schreibstrategien stammt von Hans Magnus Enzensberger, der in dem heute legendären Kursbuch 15 aus dem November 1968 schreibt: „Wenn die intelligentesten Köpfe zwischen zwanzig und dreißig mehr auf ein Agitationsmodell geben als auf einen experimentellen Text; wenn sie lieber Faktographien benutzen als Schelmenromane; wenn sie darauf pfeifen, Belletristik zu machen und zu kaufen: Das sind freilich gute Zeichen.“

Das Seminar möchte dieses neue politische und experimentelle Verständnis von Literatur um 1968 rekonstruieren. Der Fokus liegt dabei auf den medialen Bedingungen und Strategien kritischer Lese- und Schreibverfahren. Das Experimentieren mit Formen der Satire, der Ironie, der Polemik oder des Schocks wurde zu einem Markenzeichen vieler Artikel und literarischer Texte, die sich nicht nur durch ihre mediale Verfasstheit (Zeitschrift, Flugblatt), sondern auch durch das Wechselspiel mit den Medien der Massenkultur als Schreibweisen der literarischen und wissenschaftlichen Kritik auszeichneten.

engl. Beschreibung/ Kurzkommentar

Reading and Writing 1968: The German Literature between Death and Revolt

The seminar aims to reconstruct a new political and experimental understanding of literature around 1968. The focus is on the media conditions and strategies of critical reading and writing processes. Experimenting with forms of satire, irony, polemics or shock became a hallmark of many articles and literary texts, not only by their medial composition (magazines, leaflets), but also by the interplay with the mass media.

Literatur

Götz Aly: Unser Kampf. 1968 – Ein irritierter Blick zurück, Frankfurt/Main 2008.

Heinz Bude: Adorno für Ruinenkinder. Eine Geschichte von 1968, München 2018.

Martin Burckhardt: Achtundsechzig. Die Geschichte einer Kulturrevolution, Berlin 2009.

Jennifer Clare: Protexte. Interaktionen von literarischen Schreibprozessen und politischer Opposition um 1968, Bielefeld 2016.

Roman Luckscheiter: Der postmoderne Impuls. Die Krise in der Literatur um 1968 und ihre Überwindung, Berlin 2001.

Henning Marmulla: Enzensbergers Kursbuch. Eine Zeitschrift um 68, Berlin 2011.

Armin Nassehi: Gab es 1968? Eine Spurensuche, Hamburg 2018.

Rudolf Sievers: 1968. Eine Enzyklopädie, Frankfurt/Main 2004.

Bemerkung

Das Seminar wird als Blockseminar abgehalten. Die Termine werden bei der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt.

Leistungsnachweis

Vorbereitende Lektüre sowie aktive Mitarbeit und die Anfertigung einer schriftlichen Haus­arbeit in einem der beiden Seminare des Moduls.

Zielgruppe

MA Medienwissenschaft


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: WiSe 2025/26

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