| Beschreibung |
Kometentanz im Fulldome Theater. Entwicklung einer multimedialen Inszenierung für die Fulldome-Kuppel am Beispiel der kosmischen Pantomime „Kometentanz“ von Paul Scheerbart.
Gegenstand des Projekts ist die gemeinschaftliche Arbeit an einem Inszenierungskonzept, das die Fulldome-Kuppel des Zeiss-Planetariums Jena als Veranstaltungsraum für eine Synthese aus Digitalprojektion, Sounddesign, choreografischen und Performance-Elementen nutzt. Die an der Bauhaus-Universität seit einigen Jahren erforschte und erprobte digitale Fulldome-Projektion wird ergänzt durch analoge Mitspieler. Da es für diese Form des Zusammenspiels im Planetarium als Performance-Kuppel kaum Vorbilder gibt, wird von den Teilnehmern ein hohes Maß an Innovationsbereitschaft und Experimentierfreude erwartet. Als Textvorlage dient der 1903 vom Dichter Paul Scheerbart verfasste „Kometentanz“, im Untertitel als „kosmische Pantomime“ ausgewiesen. Das groteske, den Vorstellungsraum auflösende Stück ist auf regulären Bühnen fast nicht aufführbar und setzt – auch wegen des Auftritts kosmischer Himmelskörper, die mit irdischen Protagonisten interagieren – die inszenatorischen Möglichkeiten von Fulldome in der Planetariumskuppel voraus. Der Komponist Richard Strauss sollte Paul Scheerbarts kosmische Pantomime ursprünglich vertonen, doch das Vorhaben wurde nicht verwirklicht. Für zeitgenössisches Sounddesign werden deshalb Partner gesucht. Eine Work-in-progress Version des „Kometentanz“ soll beim FullDome-Festival im Zeiss-Planetarium Jena Ende Mai 2014 präsentiert werden.
Unter Fulldome wird ein Projektionssystem verstanden, das die Innenfläche einer Halbkugel mit digitalen, bewegten Bildern ausfüllt. Das junge Medium Fulldome erweitert das Spektrum der narrativen, filmischen, akustischen und performativen Darstellungsmöglichkeiten und verwandelt das klassische Planetarium in ein „Fulldome Theater“. Da unser Veranstaltungspartner, das Zeiss-Planetarium Jena, mit dem SpatialSoundWave-System ausgestattet ist (entwickelt im IDMT Ilmenau) werden auch akustische Ereignisse im 360-Grad Raum in die Inszenierung einbezogen. Diigitale Fulldome Produktion erfordern enorme Datenmengen und einen hohen Arbeitsaufwand, zudem muss das Umdenken vom flachen Monitor zum Bildraum der Kuppel erlernt werden. Erstmals steht im WS für die Arbeit an einem Fulldome-Projekt eine Testkuppel zur Verfügung (installiert im Schiller-Gymnasium Weimar). Im Rahmen des Projektmoduls sind neben der unmittelbaren Arbeit an der Kometentanz-Inszenierung fachspezifische Workshops bei Carl Zeiss in Jena und beim IDMT in Ilmenau geplant. Ein Austausch findet auch mit anderen am Medium Fulldome arbeitenden Hochschulen und Produzenten im In- und Ausland statt. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt in der Entwicklung von öffentlichkeitswirksamen Strategien und Maßnahmen, die das junge Medium Fulldome, seine Besonderheiten in Bezug auf Technik, Ästhetik und Dramaturgie, insgesamt bekannt machen. Auch hier gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem FullDome-Festival Jena. www.fulldome-festival.de Den Studierenden wird nahe gelegt, an der mit dem Projekt verbundene Veranstaltung „3D Basics for Fulldome Animation, Beginners“ bzw. „3D Basics for Fulldome Animation, Advanced” von André Wünscher teilzunehmen. |
| engl. Beschreibung/ Kurzkommentar |
“Kometentanz” at the fulldome theatre. Designing and choreographing a 360-degree multimedia performance for the Planetarium dome.
Based on the “Kometentanz”, a stage play subtitled “Astral Pantomime”, written by German poet Paul Scheerbart in 1903, we will design a multimedia performance using digital fulldome projection, 360-degree sound design and analogue acting for an experimental stage play in the dome. A work-in-progress premiere is scheduled for the FullDome-Festival 2014 at the Zeiss-Planetarium Jena. Students are advised to also enroll at André Wünscher’s class „3D Basics for Fulldome Animation, Beginners“ or „3D Basics for Fulldome Animation, Advanced”
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| Zielgruppe |
Fakultät: M, G
Studierende mit Interesse an a) Animation und digitaler Fulldome-Projektion b) innovativen, multimedialer und theatralischen Performancekonzepten, c) 360-Grad Sounddesign d) der literarischen Avantgarde Paul Scheerbarts und Zeitgenossen
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