Fokus

Im Wintersemester 2001/02 wurde an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar der postgraduale Studiengang „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien"/"Public Art and New Artistic Strategies" mit dem Abschluss Master of Fine Arts (MFA) eingerichtet. Dieser Studiengang wurde aus dem Studiengang Freie Kunst heraus konzipiert und hat den Schwerpunkt „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien".

Akiko Oshima "Wishes", performance, Weimar 2002

In ihrem Studium konzentrieren sich die Studierenden auf die Konzeption und Durchführung von Kunstprojekten im öffentlichen Raum. Ausgangspunkte sind dabei die unterschiedlichen Auffassungen, Strategien und Interventionen von Künstlern, die heute im öffentlichen Raum arbeiten.

Ziel dieses – bisher ersten und einzigen Studiengangs dieser Art in Deutschland – ist es, die Studierenden auf die besondere Situation der bildenden Kunst im Umgang mit und in der Öffentlichkeit vorzubereiten und sie zu wirksamen künstlerischen Eingriffen in diesem Kontext zu befähigen. Unsere Definition „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien" schließt auch jene künstlerischen Arbeiten mit ein, die über das Radio, das Fernsehen oder via Internet vermittelt werden. Der Umgang mit neuen Medien ist genauso in der Definition des öffentlichen Raumes enthalten, wie auch urbane Gestaltungen, Landschaftskunst und nicht zuletzt Kunst am Bau.

Der DAAD unterstützte den neuen Studiengang bis Ende 2004 mit dem Ziel, einen Master-Abschluss zu etablieren und ein attraktives Angebot für qualifizierte ausländische und deutsche Bewerber zu entwickeln.

 
Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien

Mit ihren vier Fakultäten – Gestaltung, Architektur, Medien und Bauingenieurwesen – bietet die Bauhaus-Universität ein einmaliges Angebot interdisziplinärer Möglichkeiten. Ausgehend von der Tradition des Bauhauses sind auch heute alle Fakultäten an der Gestaltung des öffentlichen Raumes beteiligt.

Philip Horst "ExpeditionBerlin - Reisen in den Emotionalen Raum", Berlin 2000/2001

Im Studienplan ist vorgesehen, dass das vorhandene Potential in einem vielseitigen Studienangebot genutzt wird. Dabei wird in meist interdisziplinären Projekten studiert, die eine theoretische Begleitung des künstlerischen Prozesses beinhalten.

Das Programm gibt dem bisherigen Profil der Freien Kunst an der Fakultät Gestaltung eine besondere Note. Es ermöglicht graduierten Studenten ihre bisherige Ausbildung zu intensivieren. Das Prinzip des Studiums in themenorientierten Projekten, die sich durch die Verbindung von Theorie und Praxis auszeichnen, wird auf postgradualem Niveau fortgesetzt. Aktuelle künstlerische und soziokulturelle Fragestellungen spielen dabei eine besondere Rolle in der Diskussion.

Ein Schwerpunkt des viersemestrigen Studiums sind Interventionen im öffentlichen Raum in Gestalt von temporären Installationen, Skulpturen, Aktionen und Performances. Die Arbeit mit den neuen Medien erweitert die Definition des öffentlichen Raumes um den des virtuellen Raumes. Diese Arbeiten befassen sich häufig mit aktuellen politischen, kulturellen und sozialen Fragestellungen sowie mit dem Status der Kunst im öffentlichen Raum selbst. Themen wie die Integration von Bildender Kunst in Architektur und Landschaft sind ebenso Bestandteile des Programms wie die Untersuchung der Kultur des Gedenkens, die Funktion von Mahnmalen und die Rolle von Denkmälern im öffentlichen Raum. Fragestellungen zur Globalisierung, zum Urbanismus und zur Migration werden ebenso behandelt. Das Studium setzt die selbständige Entwicklung eines individuellen Werks voraus.

Christiane Haae "Gestrickt", aquarelle drawing 1998

Die Ideen für Interventionen im öffentlichen Raum gehen aus den eigenen künstlerischen Ansätzen hervor. Die Wahl der Themen, künstlerischen Verfahren und Medien steht jedem Studierenden offen. Neben der theoretischen Erörterung der individuellen Standpunkte bildet der Begriff „Öffentlichkeit" ebenfalls ein Thema der Forschung.

 
Internationalität

Der postgraduale Studiengang begreift sich als auslandsorientierter Studiengang. Die Unterrichtssprachen sind Englisch und Deutsch. Das Angebot richtet sich sowohl an ausländische als auch an deutsche Kunsthochschulabsolventen. Ein Auslandsteilstudium von einem Semester für deutsche Studierende dient der besonderen Entwicklung von Internationalität.

Um den internationalen Studienaustausch zu gewährleisten, ist eine enge Zusammenarbeit mit den ausländischen Partnerhochschulen vorgesehen.

Für die Studierenden liegt die Besonderheit des Programms nicht nur in der Chance der Weiterqualifikation, sondern auch im Kennenlernen unterschiedlicher Studiensysteme. Vor allem bietet der Studiengang die Möglichkeit, etwas über unterschiedliche Kulturen und Vorstellungen von Kunstbegriffen im Kontext mit Öffentlichkeit zu erfahren.

Die internationale Zusammenarbeit hat Priorität an der Bauhaus-Universität. Das drückt sich sowohl in der Zahl der ausländischen Professoren, Mitarbeiter und Gastdozenten als auch in der Zahl der ausländischen Studierenden aus.

> Akademisches Auslandsamt

Verband der ausländischen Studierenden
M18
Marienstraße 18
99423 Weimar
Tel: + 49 (0) 3643 – 58 12 18
E-mail: vdas@uni-weimar.de

 
Struktur des Studienganges

Der Studiengang bietet insgesamt ca. 40 Studienplätze. Die ausländischen Studierenden studieren vier Semester in Weimar. Ein Auslandsteilstudium von mindestens einem Semester absolvieren die deutschen Kommilitonen. Die Immatrikulation erfolgt jeweils zum Wintersemester.

Dorothea Reinke "Sammlung aus eigenem Verbrauch seit 1999", documenta-Halle, Kassel 2001

 
Abschluss

Der Master of Fine Arts ist ein weiterer berufsqualifizierender Abschluss. Die Prüfung besteht aus einer Abschlussausstellung, einer mündlichen und schriftlichen Prüfung. (Masterarbeit und Präsentation)

 
Kooperationen

> Minneapolis College of Art and Design

> School of the Art Institute of Chicago

> Instituto Universitario di Architettura
   di Venezia/ Facolta’ di Design e Arti

>  Pratt Institute

>  University of Art and Design Helsinki

>  The National College of Art and Design

>  Oxford Brookes University

>  The University of Newcastle

>  Concordia University Montreal

Focus

The Faculty of Art and Design (Gestaltung) at the Bauhaus-University Weimar began its international Master of Fine Arts (mfa) course of study – "Public Art and New Artistic Strategies" – in winter semester 2001/2002. This course of studies was conceived by the department of fine arts. It is the first and, to date, the only program of its kind in Germany.

In their studies, students focus on art projects that go beyond the protective space of the museum and gallery. The points of departure are the different strategies and interventions of artists working in public space today. Urban configurations, parks and gardens, landscapes and new media are all included within the definition of public space. The definition also includes works which are communicated through radio, television or the internet.

The goal of the course of study is to prepare the students to deal with the particular situation of art in association with and in the public realm, and to enable effective artistic interventions in public space.

Karo Kollwitz, Daniel Guischard "Himmel über dem Horizont", documenta-Halle, Kassel 2001

The daad supported the new course of study with the goal of establishing a Masters’ degree program in Germany until December 2004 and developing an attractive offering for qualified foreign and German applicants.

 
Public Art and New Artistic Strategies

With its four faculties – Art and Design, Architecture, Media and Civil Engineering – the Bauhaus-University Weimar presents a unique
offering of interdisciplinary possibilities.

Alexander Voigt "Kolonisierung", Weimar 2001

Stemming from the Bauhaus tradition, all faculties are involved in giving form to public space. The program is designed to use this available potential in a multi-faceted course of studies. This involves work in interdisciplinary projects which contain the theoretical underpinnings of the artistic process.

The program supplements the previous profile of fine art within the Faculty of Art and Design. It gives the graduate students the possibility to intensify their previous training. The open principle of study in theme-based projects, characterized by the combination of theory and practice, will be continued on the graduate level. Current artistic and socio-cultural issues play an important role in the discussion.

Cornelia Erdmann,"Leuchtturm/Lighthouse"
Projekt "On the edges",Sommersemester 2004

A focus of the two-year program is intervention in public space in the form of temporary installation, sculpture, painting, happening, performance, etc. The work with new media expands the definition of public space to include virtual space. These works are often concerned with contemporary political, cultural and social issues, as well as the status of art itself in the public realm. Themes like the integration of art within architecture and landscape are also components of the program, as is an investigation of the culture of remembrance, the function of memorials and the roll of monuments in public space. Issues of globalization, urbanism and migration will be addressed as well.

Christiane Haae "Gestrickt", Installation Media Lab, Galerie Eigen+Art, Leipzig 1998

The course of studies is based on the personal development of the individual’s work. Ideas for interventions in public space emerge from personal artistic positions. For each student,the selection of themes, artistic processes and media is open-ended. Besides the theoretical discussion of individual positions, the term "public" will also be a topic of research.

 
Internationalism

The MFA Program is conceived as an internationally oriented course of studies. The course languages are English and German. The offering is directed toward foreigners, as well as toward German art school alumni.

Erik Buchholz "Gartenlaube", Theaterplatz Chemnitz 1994

In order to guarantee international study exchanges, close cooperation is planned with foreign partner-universities. For the students, the distinctive feature of the mfa Program lies not only in the chance for further education, but also in the experience of different systems of study. Most importantly, the course of studies offers the possibility to learn about different cultures and perceptions of public space.

International cooperation is a priority of the Bauhaus-University. This is evident in the number of foreign professors, employees and guest lecturers present, as well as in the number of foreign students.

> International Office

 
Structure of the Program

The MFA Programme offers space for a total of around 40 students. The foreign students study both years in Weimar. Their German counterparts spend one year in Weimar and one year at a foreign partner university. Enrollment takes place during the winter semester.

 
Degree

The MFA is an graduate professional degree in art. The examination is composed of a thesis exhibition, an oral and a written presentation (Masters’ Thesis and Presentation).

 
Partners

> Minneapolis College of Art and Design

> School of the Art Institute of Chicago

> Instituto Universitario di Architettura di
   Venezia/ Facolta’ di Design e Arti

>  Pratt Institute

>  University of Art and Design Helsinki

>  The National College of Art and Design

>  Oxford Brookes University

>  The University of Newcastle

>  Concordia University Montreal



Ayumi Matsuzaka Videostills "Fallen Leaves Project", performance and installation 2000