GMU:Random drift

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Das Projektmodul richtet sich an Bachelor-Stundierende der Mediengestaltung; Studenten der Architektur, Medienkultur, Mediensysteme und der Gestaltung sind ebenfalls willkommen.

Beschreibung:

in der griechischen Mythologie war es Prometheus, der den Menschen die blinde Hoffnung gab, um sie - ihr jeweiliges Schicksal als zwangsläufig erkennend - vor der Verzweiflung zu retten. Dennoch ist heute für uns kaum etwas aufregender als ein Blick in die Zukunft. Früher bemühte man dafür Auguren, Sterndeuter, Karten- oder Würfelspiele. Medial veranlagte Menschen hoffen auch heute noch, zuküftiges Geschehen intuitiv vorausahnen zu können. In unserer Gesellschaft wird Zukunftsplanung entweder durch Wahrscheinlichkeitsrechnung oder durch Simulationen betrieben. Beide brauchen den Zufall - als Denknotwendigkeit, um bei nichtvorhandener oder uneinsehbarer Kausalität nicht gleichfalls hoffnungs- wie tatenlos zu werden. In der Kunst markiert die Verwendung des Zufalls eine Gegenstrategie zum künstlerischen Wollen eines seiner Intuition folgenden Schöpfers. Das Einbringen von Zufall in künstlerische Werke und Vorgehensweisen geschieht als Tribut an eine externe Ordnung, die in ihrer Logik nicht erkennbar ist und auf eine Freiheit jenseits menschlicher Sehnsüchte und Notwendigkeiten verweist. Anlässlich des Darwinjahrs stellt sich letztendlich die Frage nach dem "Wohin" der Schöpfung: Ist die Evolution der Natur und unserer Welt erklärbar als ein Driften zwischen Zufall und Anpassung? Und welche Rolle nimmt der Mensch und sein bewußtes Handeln ein in diesem "Spiel"?

Im Projekt können eigene Projektvorhaben rund um den skizzierten Themenkomplex realisiert werden: Spiele mit Zufallskomponenten, Wahrsagesysteme, Simulationen, künstlerische Installationen, mediale Apparate...

Im Zusammenhang mit dem Projekt findet im Juni eine Exkursion gemeinsam mit der Kunsthochschule für Medien (Georg Trogemann und Lasse Scherffig) nach Istrien statt mit Besuch der Biennale in Venedig. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Anforderungen

1. die Ausarbeitung des Konzepts, die konkrete Umsetzung in Objekte Installationen, Grafiken, Produkte, Performances oder ähnliches, das Ergebnis ist am Ende des Semesters zu präsentieren (80%).

2. Zu der abzuliefernden praktischen Arbeit sollte die Vorstellung und kurze schriftliche Ausarbeitung eines gestalterischen Werkes oder eines Themengebiets hinzukommen, das sich inhaltlich an die persönlich gewählte Projektarbeit anschliesst. Für die Auswahl wird eine Link- und Literaturliste zur Verfügung stehen (10%).

3. Diese Ausarbeitung ist im Rahmen des Kolloquiums zu präsentieren und zu diskutieren (10%).

Literatur

Semesterapparat