Projekte

Städte sind Orte des Widersprüchlichen zwischen imperialer, ausbeutender Lebensweise und gelebten Utopien. Die Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung untersucht diese Widersprüchlichkeiten und städtische Transformationsprozesse im Rahmen des Lehr- und Forschungsschwerpunkts "Postwachstumsstadt".

Thüringen nimmt zurzeit eine große Zahl von Flüchtlingen auf. Damit machen viele Städte Erfahrungen mit kultureller Unterschiedlichkeit, wie es in dieser Weise bislang noch nicht geschehen ist. Die Aufnahme von Asylsuchenden stellt die Kommunen und ihre Bürger vor viele Herausforderungen. Diese betreffen die logistischen, planerischen und räumlichen Aspekte der Stadt, sie liegen aber auch in der sozialen und mentalen Entwicklung einer Willkommenskultur. Ausgangspunkt des Projektes „Willkommensstädte“ ist die Annahme, dass Städte und Landkreise sich auf eine langfristige und umfassende Veränderung vieler Formen des bisherigen Zusammenlebens einstellen müssen. Dieser Prozess wird viele Fragen und Probleme hervorrufen, die das Projekt begleitend und beratend mit lokalen Partnern nachgeht. Dabei gehen wir davon aus, dass die heutige und zukünftige Einwanderung nach Thüringen den Kommunen die Gelegenheit geben wird, neue Chancen für die Stadtentwicklung wahrzunehmen.

„Ungeliebte Nachbarn“: Proteste gegen Asylbewerberheime in Thüringen

Gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in unmittelbarer Nachbarschaft haben sich in Thüringen in den letzten Monaten viele Menschen ausgesprochen. Dabei wurden unterschiedliche Formen des Protests angewandt und waren verschiedene Motive erkennbar. Die öffentliche Wahrnehmung hat sich dabei vor allem auf die problematischen Aspekte dieser Proteste fokussiert. Hierbei sind die institutionellen Verbindungen zu AFD, NPD und rechtsextremen Gruppierungen thematisiert worden.
In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, in welcher Weise die Proteste gegen Flüchtlingsheime in einzelnen Städten und Gemeinden verlaufen. Hierbei sollen drei Fragestellungen im Vordergrund stehen: 1. Welche Perspektive haben die lokalen Bewohner auf die Aufnahme von Flüchtlinge? 2. Wie ist der Protest organisiert und welchen Einfluss hat er auf die lokalen Stadtgesellschaften? 3. In welcher Weise stehen diese Proteste mit in der Gesellschaft vorhandenen rassistischen und rechtsextremen Weltbildern?
Methodisch wird eine Übersicht über die bisherigen und aktuellen Proteste erarbeitet. Anschließend werden drei Fallstudien in Städten herausgenommen, die unterschiedliche Profile aufweisen. In diesen Fallstudien sollen unterschiedliche Akteure (Organisatoren der Proteste, politische Verantwortliche, soziale Akteure) interviewt werden. Die Interviews werden danach untersucht, welche Argumentationsstrukturen aufgebaut werden, mit denen die Ablehnung der Flüchtlinge begründet wird.  Auch soll erfragt werden, wie sich die Interview-Partner eine weitere Entwicklung der Stadtgesellschaft vorstellen. Hierzu soll auch eine Befragung der betroffenen Flüchtlinge stattfinden.

Zur Publikation Ungeliebte Nachbarn: Anti-Asly-Proteste in Thüringen


In der Debatte rund um Wachstumskritik, Postwachstum und Degrowth kommen Stadtforschung und -planung besondere, bisher jedoch wenig diskutierte Rollen zu. Der sozial-ökologische Umbau der Stadt ist kein Projekt, das von smarten Technologien oder effizienter Ressourcennutzung allein umgesetzt werden kann. Stattdessen gehört zu den Grundgedanken der Konferenz, dass dieser Umbau vielmehr gesellschaftlich erprobt und politisch erstritten werden muss. Auf der Konferenz wurden daher praktische und theoretische Ansätze vorgestellt, diskutiert und in Verbindung zueinander gebracht.

Das Ziel der Werkstatt Sozialraum Thüringen war es, ein innovatives freies Angebot für Studierende aller Studienrichtungen und Semester zu schaffen, um sich in Kooperation mit kommunalen Akteuren mit lokalen Problemlagen und Fragen zum Sozialraum Thüringens auseinanderzusetzen. 

Städte waren schon immer Orte des Aufeinandertreffens und des Austauschs. Auffällige Unterschiede und wahrnehmbare Fremdheit konnten nicht immer in einem harmonischen Miteinander aufgelöst werden, sondern führten nicht selten zu einem angespannten Nebeneinander und nicht zuletzt auch immer wieder zu mit mehr oder weniger Gewalt ausgetragenen Konflikten. Nichtdestotrotz wurden an solchen Orten Kulturtechniken des Umgangs miteinander und der Auseinandersetzung mit Vielfalt entwickelt, eingeübt und weiterentwickelt. Minderheiten spielten in diesen Prozessen die tragende Rolle, was für uns den Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit "Städtischen Minderheiten" und deren Alltagswelt in deutschen und islamisch geprägten Städten bildet. Beteiligte Universitäten des Projekts Urban Minorities waren die Universität Alexandria, die Islamische Universität Gaza, die German Jordanian University Amman sowie die American University Beirut.

Some of East-German and Portuguese cities have been experiencing rapid changes in the run of processes that can be marked as "post-industrialism".  Although Portugal has been deeply formed as an peripherical country, urban planning of the Lisbon city and other cities has been realized in the 20th century in the run of industrial needs.

Global restructuring and urbanisation presents a great challenge for urban and regional planning and highlights a pressing need for sustainable planning strategies. Current sustainable strategies focus on development concepts such as re-densification, mixed use approaches and polycentrality, which are primarily the result of economic and ecological considerations. 

Für einen Gesamtzeitraum von vier Jahren (2005-2009) war das Forschungsprojekt MEDIACITY an der Bauhaus-Universität Weimar unter Leitung von Frank Eckardt und Jens Geelhaar etabliert. Das Projekt untersuchte, in welcher Weise die sich ständig weiter entwickelnden Medien der Informations- und Kommunikationstechnologien neue Möglichkeiten der räumlich orientierten Nutzung eröffnen.

Vier Jahre lang wurde FUTURE von der Europäischen Kommission im Rahmen des Marie-Curie-Programms mit insgesamt 450.000 Euro gefördert. Umgesetzt wurde das Projekt von fünf europäischen Universitäten, die Gesamtkoordination lag bei Frank Eckardt.