Wissenschaftliche Weiterbildung - Frischluftzufuhr für Hochschulen
Anfang Juni fand im Rahmen des Teilprojektes Bauhaus Professional Studium ein Workshop mit Ada Pellert statt. Im ersten Teil der Veranstaltung diskutierten Projektbeteiligte und Kooperationspartner mit ihr über Chancen und Potenziale von wissenschaftlicher Weiterbildung an Universitäten im Allgemeinen und an der Bauhaus-Universität Weimar im Besonderen.
In Anbetracht der internationalen Debatte um Lebenslanges Lernen und sich ändernder Bildungsbiographien warb Ada Pellert für ein stärkeres Engagement der deutschen Hochschulen auf diesem Gebiet. Sie sei eine wichtige Verbindung zwischen Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft und der intensive Umgang mit einer anderen Zielgruppe sorge für „Frischluftzufuhr“: einerseits gäbe es einen wirksamen Einfluss auf die Weiterentwicklung didaktischer Konzepte, andererseits würden berufliche Erfahrungen und aktuelle gesellschaftliche Themen in die Hochschulen getragen.
Gute Grundlagen an der Bauhaus-Universität Weimar
Die Bauhaus-Universität Weimar biete – so Frau Pellert – gute Voraussetzungen, da verschiedene Angebote bereits seit einigen Jahren in der Universität verankert sind. In der Diskussion wurde abschließend festgestellt, dass die vorhandenen Angebote bislang aber nur eine untergeordnete Rolle bei der Weiterentwicklung der Hochschule spielen. Das Vorhaben Bauhaus Professional Studium bietet den Vorteil, eine Gesamtperspektive herzustellen und damit den Auftritt der berufsbegleitenden Studiengänge innerhalb der Universität und nach außen zu kräftigen.
Organisationsmodelle wissenschaftlicher Weiterbildung
Im zweiten Teil des Workshops wurden verschiedene Organisationsmodelle für wissenschaftliche Weiterbildung vorgestellt. Ausgehend von der Frage, welche Struktur die zu erledigenden Aufgaben am besten unterstützt, wurden mehrere Optionen diskutiert und ihre Eignung für die Bauhaus-Universität Weimar erörtert. Einigkeit bestand darin, dass eine intelligente und ressourcenschonende Form der Bündelung gefunden werden müsse. Es gelte, die bisherige fragmentierte Lösung zu überwinden und die vom Verbund der Studiengänge erwarteten Synergien (z.B. Austausch von Lehrinhalten, gemeinsame Angebote für den Wahlbereich, gemeinsame Weiterentwicklung der Lehrkonzepte) zu nutzen. Konkret gehe es um eine strukturelle Beförderung von Austausch und Interdisziplinarität. Auf dem Weg dahin müsse sichergestellt werden, dass alle im Bereich Weiterbildung engagierten Akteure regelmäßig miteinander und mit der Hochschulleitung ins Gespräch kommen und in Diskussionen zum Thema eingebunden werden.
Von der Prozess- zur Arbeitsstruktur
Beispielsweise könne eine Gremienstruktur, ausgehend von den am Projekt beteiligten Professuren, den Prozess von der Projektstruktur zu einer Arbeitsstruktur intensiv begleiten. In einer spontanen Abstimmung votierte die Mehrzahl der 20 Teilnehmenden des Workshops für eine schlanke, zentrale wissenschaftliche Einrichtung nach dem Vorbild der Bauhaus Research School. Neben einer Geschäftsführung, die auch die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister koordiniert, soll ein wissenschaftliches Direktorium die inhaltliche Ausrichtung des Programms und die Weiterentwicklung von Angeboten verantworten sowie die Verankerung der Programme in den Fakultäten sichern.