Neue Wege im Energiesektor: Verbundprojekt »H2-Well« setzt auf Wasserstofftechnologie
Unter Leitung von Juniorprofessor Dr. Mark Jentsch von der Bauhaus-Universität Weimar soll die weltweit erste dezentrale, grüne Wasserstoffregion entstehen. Zum Projektauftakt am 17. Mai lädt die Initiative »Wasserstoffquell und Wertschöpfungsregion Main Elbe-LINK«, kurz »H2-Well«, rund 100 Interessierte nach Sonneberg ein.
»Wasserstoff ist der fehlende Baustein für eine umfassende, regionale Energie- und Mobilitätswende«, davon sind die Projektpartner der Initiative »H2-Well« überzeugt. Erklärtes Ziel ist es, die Wasserstofftechnologie in den Schlüsselindustrien Maschinenbau und Automobilzulieferung in der Region zwischen Nordfranken, Thüringen und dem südlichen Sachsen-Anhalt weiter voranzutreiben. Den Startschuss bildet eine Tagung mit Impulsvorträgen und einem Akteursworkshop am heutigen Donnerstag. Von 10 bis 16.30 Uhr lädt die Initiative ins Schlossberg Eventhotel Sonneberg ein, um gemeinsam über den Stand der Entwicklung in der Region zu diskutieren und Perspektiven für die Umsetzung der dezentralen Wasserstoffwirtschaft zu ergründen.
Wasserstoff: Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Zukünftig könne Wasserstoff über sämtliche energierelevanten Sektoren von der Elektrizitätswirtschaft über das Verkehrswesen bis hin zur Wärmebereitstellung eingesetzt werden, erläutert Projektleiter Jun.-Prof. Dr. Mark Jentsch. Beispielsweise könne lokal erzeugter Wasserstoff als emissionsfreier Kraftstoff für PKW, Busse und Bahnen genutzt werden, ohne dass Betankungszeit oder Reichweite ein Problem darstellen würden. Aber auch bei der Bereitstellung von Wärme in Gebäuden oder aber in der Glas- oder Zementindustrie eröffnen sich mit Wasserstofftechnologien innovative Wertschöpfungsmöglichkeiten. Darüber hinaus fungiere Wasserstoff als Speichermedium, wodurch Elektrizität dezentral zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder verstromt werden könne. Selbst der bei der Herstellung von Wasserstoff gewonnene Sauerstoff könne lokal genutzt werden, zum Beispiel zur Optimierung der Abwasserreinigung oder als technisches Gas für Schweißprozesse.
Hintergrund
»H2-Well« ist ein Bündnis von regional verankerten Akteuren aus Thüringen, Nordfranken und dem südlichen Sachsen-Anhalt, die sich der Herausforderung stellen, die dezentrale Wasserstoffwirtschaft von morgen voranzutreiben und umzusetzen. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Juniorprofessor Dr. Mark Jentsch von der Bauhaus-Universität Weimar, Dr. Joachim Löffler von der Kumatec Hydrogen GmbH & Co. KG aus Neuhaus-Schierschnitz und Dr. Sabine Schmidt vom SolarInput e.V. aus Erfurt. »H2-Well« ist eines von 32 Bündnissen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms »WIR! – Wandel durch Innovation in der Region« in einer ersten Förderphase ausgewählt wurden, um ostdeutschen Regionen im strukturellen Wandel neue Perspektiven zu eröffnen und nachhaltige Impulse zu geben.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite: www.h2well.de
sowie in der MDR-Mediathek: https://www.mdr.de/mediathek/infothek/audio-710712.html
Für Rückfragen steht Ihnen Jun.-Prof. Dr. Mark Jentsch gern zur Verfügung:
Jun.-Prof. Dr. Mark Jentsch
Bauhaus-Universität Weimar
Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is)
Juniorprofessur Urban Energy Systems
Tel.: +49 (0) 36 43/58 46 32
E-Mail: mark.jentsch[at]uni-weimar.de