Science Slam Weimar: Wissenschaft trifft auf Begeisterung
Am Mittwoch, 5. Juni 2013, lockte der dritte Science Slam etwa 70 Zuschauer aller Nationen in das Saalcafé des mon ami. Im dritten Jahr in Folge konnten sechs Studierende, Promovierende und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauhaus- Universität Weimar mit ihren Forschungsthemen in unterhaltsamen Präsentationen begeistern.
Im Gegensatz zu den Poetry Slammern können die Science Slammer Hilfsmittel wie Bilder, Videos und Live-Experimente verwenden, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen und von ihren Ideen zu überzeugen. Innerhalb von nur acht Minuten präsentierten die sechs Forschenden ihre Themen, musikalisch begleitet von der bewährten Science Slam-Band »Ottomotor«. Anschließend kürte das Publikum den Gewinner, indem es pro Tisch die Punkte von eins bis 9 vergeben konnte. Die Kriterien waren hierbei »Verständlichkeit«, »Projektidee« und »Unterhaltungswert«.
Mojtaba Shahraki möchte mit seinem Projekt »High-Speed Railway Tracks« dazu beitragen, Zugstrecken für Hochgeschwindigkeitszüge kostengünstig sicher zu machen. Mit vielen Bildern und einer amüsanten Gesprächsrunde sorgte er für Lacher im Publikum und versprach, dass er sein Bestes geben würde, um Geld bei der Bahn zu sparen. Damit konnte der Iraner, der seit April 2013 an der Fakultät Bauingenieurwesen promoviert, schließlich das Publikum für sich gewinnen und mit einem eindeutigen Ergebnis von 72 Punkten den Preis mit nach Hause nehmen. Neben Ruhm und Ehre erhielt er 100 Euro, die er in die Siegerfeier mit seinen Freunden investieren möchte. Er hatte lediglich aus Spaß an der Veranstaltung teilgenommen und freute sich, dass er so viele Menschen in einer lockeren Atmosphäre für seine Ideen begeistern konnte.
Den »Publikumspreis« konnte sich Shahram Ghorashi sichern und erhielt dafür einen 30 Euro Gutschein für den Shop im Bauhaus.Atelier. Das Publikum zeigte sich deutlich begeistert und applaudierte lautstark für sein Projekt »Cracked Material«, in dem er sich mit der Simulation von Materialdefekten auseinander setzt.
Urbanistik-Doktorand Gall Podlaszewski belegte mit seinem Vortrag »Tragicomedy in 12 acts« Platz drei. Mit viel Humor zeigte er, auf welchem Wege sich der Titel für seine Promotion änderte, um schließlich, zumindest derzeit, als »Transcultural Architecture in Northern and Western Poland« beschrieben werden zu können.
Andere spannende Präsentationen setzten sich unter anderem mit der Wohnungsnot in Weimar, den Konflikten der Raumdeutung und Raumnutzung und der modernen Bedeutung von Industriegebäuden auseinander. Alle Teilnehmer erhielten neben einer Urkunde außerdem Miniaturboxhandschuhe, die an den kreativen Wettbewerb erinnern.
Auch in diesem Jahr wurde der Science Slam von der Bauhaus Research School organisiert, der Dachorganisation für den wissenschaftlichen und künstlerisch-gestaltenden Nachwuchs der Bauhaus-Universität Weimar. »Wir freuen uns über den großen Anklang, den diese Form der Wissenschaftsvermittlung findet und sind schon sehr gespannt auf die Slammer im nächsten Jahr«, sagte Geschäftsführerin Ute Mai.
Die Slammer 2013 in Auftrittsreihenfolge:
- Shahram Ghorashi »Cracked Material« (Fakultät Bauingenieurwesen)
- René Seyfarth »Troublesome Spaces« (Fakultät Architektur)
- Eva Thinius »Crucial Living – und wie wohnst du?« (Fakultät Medien)
- Gall Podlaszewski »Tragicomedy in 12 acts« (Fakultät Architektur)
- Mojtaba Shahraki «High-speed Railway Tracks” (Fakultät Bauingenieurwesen)
- Naira Chilingaryan «Locus of Imaginaries” (Fakultät Architektur)
Mehr Informationen zum Science Slam:
Bauhaus Research School
research-school[at]uni-weimar.de
Impressionen und Slammer von 2011-2013 finden sie auf folgender Seite.