Spektakel als ästhetische Kategorie: Theorien und Praktiken


Die Publikation erscheint zu der Tagung "Spektakel als ästhetische Kategorie: Theorien und Praktiken" (siehe unten) aus dem Jahr 2015. Sie ist ein Kooperationsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Karl-Franzens-Universität Graz.

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Bezeichnet man im deutschsprachigen Raum eine Veranstaltung als 'Spektakel', geht damit oft eine negative Wertung einher. Im Gegensatz dazu zeigt der Band die vielfältigen Begriffsdimensionen, medialen Charakteristika und Funktionen dieser zentralen ästhetischen Kategorie in künstlerischen, epistemischen und politischen Kontexten auf.

Beiträge aus Kunstgeschichte, Philosophie, Film-, Literatur-, Medien-, Tanz- und Theaterwissenschaft setzen sich mit ästhetischen Theorien und Praktiken des Spektakels von der Antike bis zur Gegenwart auseinander. Die behandelten Beispiele reichen von der christlichen Liturgie bis zur Barockoper, von Paulinus von Nola bis Christoph Schlingensief, vom populären Wissenschaftstheater des 19. Jahrhunderts bis zu politischen Funktionen des Spektakulären im südkoreanischen Kino oder dem italienischen Roman, in Alltag und Kunst des Sozialismus sowie der globalen Medienkultur.

Mit Beiträgen von: Micha Braun, Simon Frisch, Elisabeth Fritz, Antje Géra, Nicola Gess, Martin Hähnel, Sarah Hegenbart, Teresa Hiergeist, Carsten Juwig, Katherina Keller-Grein, Kirsten Maar, Astrid Matron, Kassandra Nakas, Ulf Otto, Rita Rieger, Ivo Ritzer, Tanja Schwan und Christiane Voss.

Weitere Informationen finden Sie auf der Verlagsseite (externer Link)

Rezension zum Buch

Spektakel

Ankündigung der TLZ vom 19.11.2015

 

 

Interdisziplinäre Tagung in Jena und Weimar mit Vorträgen aus Kunstgeschichte, Philosphie, Film-, Literatur-, Medien-, Tanz- und Theaterwissenschaft

Als Spektakel werden alltagssprachlich kulturelle, sportliche oder auch politische Veranstaltungen bezeichnet, die sich an ein größeres Publikum richten und durch Strategien der sinnlichen Überwältigung, des Erstaunens und der affektiven Berührung gekennzeichnet sind. Aufgrund der vor allem sinnlich-körperlichen Rezeptionserfahrung und der Betonung oberflächlicher Schaulust wird das Spektakel dabei oft als Ausducksform der Unterhaltungs- und Populärkultur angesehen.
Der Begriff dient somit auch als Differenzierungskriterium der so genannten hohen von der niederen Kultur. Insbesondere in der kultur- und medienkritischen Tradition, die in Guy Debords Die Gesellschaft des Spektakels (1967) einen Höhepunkt gefunden hat, wird er mit einer sinnentleerten, abstumpfenden und isolierenden Konsumkultur gleichgesetzt. Diese Kritik beruht u.a. auf der Opposition spektakulärer Formate zu bürgerlichen Konzeptionen von Kunst und ihren Idealen der Autonomie, Kontemplation, Distanz, Kritk und tieferen Bedeutung. In der langen und wirkungsvollen Geschichte des Spektakels verlaufen Theorie und Praxis indes nocht immer parallel, oft steht der gesellschaftliche Umgang mit spektakulären Strategien und Effekten sogar im Widerspruch zu deren kulturellen und ästhetischen Bewertungen.

Zum Programm

 

Konzeption & Organisation:

Dr. Simon Frisch - Bauhaus-Universität Weimar
Dr. Elisabeth Fritz - Friedrich-Schiller-Univesität Jena
Dr. Rita Rieger - Karl-Franzens-Universität Graz