5. Tagung Nutzerorientierte Bausanierung

Nutzerorientierte Bausanierung – 5. Tagung vielfältig und gelungen

Neues Wissen über alte Bauwerke war gefragt; Foto: ChemPower
Kleine Ausstellung - großes Interesse; Foto: ChemPower
Netzwerken stand in den Pausen im Fokus; Foto: ChemPower
Diskurs zur Baukultur im "Schmalen Handtuch" kam gut an; Foto: ChemPower

Die 5. Tagung „Nutzerorientierte Bausanierung“ lockte rund 75 Branchenvertreter nach Weimar. Mit großem Interesse wurde den Fachvorträgen gelauscht und aktiv diskutiert. Eine kleine, aber feine Fachausstellung rundete das Tagungsprogramm ab.

Eröffnet wurde die Tagung von Frau Professorin Andrea Osburg, der die Tagungsleitung oblag. Sie begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich im Hörsaal D der Fakultät Bauingenieurwesen.

Inhaltsstark ging es im Anschluss weiter und Prof. Dr. Harald Garrecht (Universität Stuttgart) stellte in seinem Impulsvortrag Voraussetzungen und Möglichkeiten der energetischen Versorgung historischer Gebäude mit Erneuerbaren Energien vor.

Steigende Energiekosten und ein gewachsenes Umweltbewusstsein motivieren immer mehr Bauherren zu einer energetischen Sanierung. Daher widmeten sie die Vorträge am Vormittag der Vielfältigkeit und Komplexität effizienter und nachhaltiger Planungs- und Entwicklungsprozesse. Wie die spezifischen Herausforderungen an zukunftsfähige Gebäude in der Praxis dann tatsächlich aussehen und wie diesen zu begegnen ist, wurde in abwechslungsreichen Vorträgen gezeigt und heiß diskutiert.

Das Gros der Vorträge widmete sich den Potenzialen moderner Baustoffe in der Sanierung.

Berichtet wurde über den Einsatz von sulfatresistenten Mörtelsystemen, wie UHFB für den Erhalt historischer Eisenbahnbrückenbau sorgt oder textilbewehrter UHPC-Mörtel bei der Instandsetzung von Stahlbetonbauwerken Anwendung findet. In seinem Vortrag „Hochalkalische Hydrogele – die Schweizer Taschenmesser der Instandsetzung“ präsentierte Professor Oliver Weichold (RWTH Aachen) einen möglichen Trendbaustoff, der zukünftig bei der Risssanierung von Stahlbetonbauwerken eine entscheidende Rolle spielen kann.

Wie nicht anders zu erwarten, sind additive Fertigungsverfahren auch in der Bausanierung auf dem Vormarsch. Dass sich die praxisnahe Forschung auf einem guten Weg befindet, bewies Dr. Stephan Partschefeld (Bauhaus-Universität Weimar) mit seinem Vortrag „Additive Fertigung mineralischer Formkörper zur Nachbildung von Natursteinen für die Denkmalpflege“, in dem er ein neu entwickeltes Druckmaterial vorstellte, das speziell für den Kontakt mit historischer Bausubstanz geeignet ist.

Last but not least geht es bei der Sanierung alter Gebäude auch immer um das Raumklima, weil es einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen hat und die Aufenthaltsqualität von Räumen bestimmt. In seinem Vortrag „Raumluftströmungen – Messung und Visualisierung mit Schlierenverfahren“ griff Professor Conrad Völker (Bauhaus-Universität Weimar) dieses brisante Thema auf. Er stellte zwei Schlierenverfahren vor und zeigte, wie man für das menschliche Auge unsichtbare Strömungen visualisieren kann. Diese neuen Verfahren ermöglichen bauphysikalische Untersuchungen, mit denen neue Erkenntnisse qualitativ und zunehmend auch quantitativ generiert werden können.

Eine kleine aber feine Fachausstellung begleitete die Tagung und bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, sich mit Praxisvertretern über neue Produkte und Entwicklungen auszutauschen.

Die gut besuchte Abendveranstaltung in den Altweimarer Bierstuben „Zum Goethebrunnen“, Insidern auch als „Schmales Handtuch“ bekannt, punktete mit Thüringer Spezialitäten und einer Wohlfühlatmosphäre, die den ersten Veranstaltungstag perfekt abrundete.