Was bedeutete es, in der Weimarer Republik ein ausländischer Künstler mit einem Akzent zu sein? Was konnten Künstler*innen mit gebrochenem Deutsch in den 1920er und frühen 1930er Jahren in Berlin oder am Bauhaus erreichen? Und wie können wir die Geschichten von Kunstschaffenden erforschen, die in der Weimarer Republik illegale oder halblegale Migranten waren, oft ohne offizielle Dokumente und Sichtbarkeit?
Dies sind einige der Fragen, die die Kunsthistorikerin Dr. Adrienn Kácsor in ihrem neuen Forschungsprojekt mit dem Titel The Fugitive Avant-garde stellt. Am Lehrstuhl Kunst- und Kulturgeschichte (Prof. Dr. Jan von Brevern) ist Kácsor seit 1. Oktober Postdoc-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Fakultät für Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität.
In den nächsten zwei Jahren möchte Kácsor erforschen, wie ausländische Künstler in Weimar mit ephemeren Kunstprojekten experimentierten, um in die Machtdynamik des öffentlichen Raums einzugreifen. Verschiedene Formen von Protestkunst in der Weimarer Republik sollen auch in einer Ausstellung zugänglich gemacht werden.
Sie freut sich sehr darauf, Weimar und die Bauhaus-Universität kennenzulernen und die Kunstgeschichte der Migranten am Bauhaus zu erforschen. Bevor sie an die Bauhaus-Universität kam, war Adrienn Kácsor Visiting Assistant Professor an der Northwestern University in Chicago (2023-24) und Leonard A. Lauder Research Fellow am Metropolitan Museum of Art in New York (2021-23).
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