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Ausstellung der Plädoyers zur Erhaltung von U-Bahn- und Verkehrsanlagen der Nachkriegszeit aus dem ICOMOS Studierendenwettbewerb »60 plus« 2019
Anlässlich des in diesem Jahr bereits zum dritten Mal ausgelobten Wettbewerbs »60 plus« von ICOMOS Deutschland fand im Sommersemester 2019 an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte ein Seminar statt, dass die Wettbewerbsausschreibung als Anlass nahm, sich mit dem »schwierigen Erbe« von Verkehrsbauten der 1950er bis 1980er Jahre auseinanderzusetzen. Straßen und Brücken, Parkhäuser, Tiefgaragen, Flughäfen, Bahnhöfe, U- und S-Bahnen etc. sind auch deshalb prägend für diese Zeit, da vielfach in den späten 1960er und den 1970er Jahren die Kampfansagen aus »Unwirtlichkeit der Städte« (Mitscherlich) oder »Bauen als Umweltzerstörung« (Keller) sich gerade gegen diese Planungen und Projekte wandten.
- Date: Monday, 02 December 2019, 05.00 pm
- End: Friday, 31 January 2020, 06.00 pm
- Location: Hauptgebäude, EG Foyer
Heute sind das Zeugnisse einer zurückliegenden Epoche und somit ein Thema für die Denkmalpflege. Das umso mehr, als ein großer Teil dieser Verkehrsbauten inzwischen das Ende seines ersten Lebenszyklus‘ erreicht hat und Sanierungen, Rück- oder Ersatzneubau anstehen. Die Frage, wie mit diesem baulichen Erbe der Boomjahre umzugehen ist, stellt sich ganz akut und ist nicht einfach zu beantworten, da die Abkehr vom Leitbild der verkehrsgerechten Stadt viele Anlagen obsolet gemacht hat.
Für den Wettbewerb war diesen Fragen anhand eines selbst gewählten Objektes nachzugehen und waren die Objekte dabei auf mögliche Denkmalbedeutungen, Strategien der Erhaltung und Ertüchtigung sowie der sinnvollen zukünftigen Nutzung hin zu untersuchen. Die Ergebnisse sollten auf Postern im Format A1 nach vorgegebenem Layout präsentiert werden. Als Kriterien der interdisziplinär besetzten Jury galten die Qualität der Recherche sowie der Analyse und Bewertung der Objekte und dazu die Qualität der Präsentation.
Die Weimarer Studierenden nahmen mit großem Erfolg teil: Zwei der fünf gleichwertigen Preise gingen an Teilnehmende aus dem Seminar und wurden im Rahmen einer Auszeichnungsveranstaltung am 13. November in Berlin prämiert:
Mit Ihrer Arbeit »ABGED(TANKT) / Umbrella Station Ljubljana« zu einer Tankstelle in der slowenischen Hauptstadt gewannen Edna Pfeffer und Anne-Mareike Hempel, mit dem Poster »DE FÜÜRTOORN« über die Richtfeuerlinie Blankenese gewann Samuel Zeyse jeweils einen der mit 500 € dotierten Preise.
Die Ausstellung zeigt neben diesen auch die weiteren sehenswerten und in der Bandbreite der gewählten Objekte überraschenden Ergebnisse des Seminars.