Das auf Rassismus begründete Gesellschaftsbild der Nationalsozialisten findet man heute nirgendwo so kompakt architektonisch inszeniert wie auf dem Gelände des ehemaligen Gauforums in der Weimarer Innenstadt. Für die Nationalsozialisten sollte der zukünftige Amtssitz des Gauleiters von Thüringen und Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz, Fritz Sauckel, zum „neuen Kulturmittelpunkt“ der Stadt werden. Hierfür wurden in bewusster Ablehnung des städtebaulichen Konzepts Teile des Jakobsviertels und des Asbachtals zerstört. Heute ist das ehemalige Gauforum »ein Spiegel unserer Zeit, unserer Fähigkeit, mit einem solchen Komplex umzugehen, es neu zu nutzen, neu zu interpretieren, ohne seine Geschichte zu vergessen, zu verdrängen.« (Harald Bodenschatz, 2016). Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora eröffnet 2020 im Saalbau des ehemaligen Gauforums das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.
Unter anderem mit Prof. Dr. Volkhard Knigge, Dr. Daniel Logemann (beide Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora), Dr. Christiane Wolf (Archiv der Moderne, Bauhaus-Universität Weimar), Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken (Professur für Kunstgeschichte der Moderne, Kunsthochschule Kassel), Prof. Mischa Kuball (Künstler, Kunsthochschule für Medien, Köln) und Hanno Müller (Reporter in der Zentralredaktion der Thüringer Allgemeinen, Erfurt, Moderation).
Zur Veranstaltungsreihe »Bauhaus. Mythos und Ressource. Weimarer Kontroversen 2018«
Die Moderne steht für eine umfassende Neuorientierung der Lebenswelt, für Veränderungen in Produktion, Politik und Gestaltung seit der Hochindustrialisierung. Diese Veränderungen erfuhren in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts eine kräftige Beschleunigung und fanden unter dem Kaiserreich, der Weimarer Republik, der NS-Zeit, der DDR und der BRD jeweils einen eigenen Ausdruck. In unseren Nachbarschaften haben sie bemerkenswerte Spuren hinterlassen und teilweise Jahrhunderte alte Strukturen überschrieben, während woanders nur noch Erinnerungen und Geschichten von den Veränderungen zeugen. Die diesjährigen Gesprächsrunden im Rahmen der Veranstaltungsreihe Weimarer Kontroversen widmen sich an mehreren Abenden dem Erbe der Moderne an verschiedenen Stätten in Weimar. Beispielhaft werden diese mit zentralen Fragestellungen der Moderneentwicklung verbunden. Im Gespräch kommen Zeitzeugen, Wissenschaftler, Architekten und Künstler zusammen. Historische, biografische oder bauliche Perspektiven erlauben ein komplexes Verständnis der vorgestellten Plätze oder Gebäude. Dabei wird nicht nur Historisches rekonstruiert, sondern auch Fragen nach der aktuellen Bedeutung und der zukünftigen Nutzung dieser Orte gestellt. Nicht zuletzt wird es um ihre Einbettung in eine weiter zu diskutierende Topographie der Moderne und die Entwicklung eines Quartiers der Moderne in Weimar gehen.
Eine Gesprächsreihe von Klassik Stiftung Weimar und Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung in Zusammenarbeit mit Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora /Bauhaus.Weimar.Moderne.Die Kunstfreunde e.V.
Gefördert von der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen, im Rahmen von Bauhaus100
Nähere Informationen: www.weimarer-kontroversen.de, info[at]weimarer-kontroversen.de
Flyer aller Veranstaltungen zwischen November 2018 bis Januar 2019
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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