Landhaus Süßenborn

Landhaus Süßenborn um 1910

Das ehemalige Chausseehaus an der heutigen Bundesstraße B7 (Weimar-Jena) liegt seit langer Zeit brach. Das Gebäude wurde 1829 errichtet, als Entwurfsverfasser wird der großherzogliche Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray vermutet. Während sich das Umfeld vor allem in den letzten 20 Jahren durch die Anlage des Gewerbegebiets Süßenborn gravierend verändert hat, blieb das Chausseehaus weitgehend bauzeitlich erhalten und ist damit ein in seiner Überlieferungsdichte seltenes Beispiel für einen klassizistischen Landgasthof im Weimarer Umland.
Zum Objekt liegen so gut wie keine denkmalpflegerisch relevante Unterlagen vor. Es fehlen Aufmaß, bauhistorische Recherche und denkmalpflegerische Zielstellung. Der archivalische Bestand in den Archiven ist noch nicht aufgearbeitet.
Ein erster Schwerpunkt der Arbeit liegt somit auf einer überblickartigen Erfassung und Wertung des Bestandes (Aufmaß M 1:100, einfaches Raumbuch, Quellen- und Literaturrecherche). Da im Zuge der Recherchen nicht mit einer ergiebigen Ausbeute zu rechnen ist, interessieren vor allem auch kontextuelle Zusammenhänge: Gibt es weitere Chausseehausbauten an der alten Weimar-Jenaer Chaussee? Wie ist der Saal im Vergleich mit den klassizistischen Sälen im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zu werten?
Der zweite Teil der Arbeit soll sich mit der Frage der zukunftsfähigen Nutzung des Gebäudes beschäftigen: Wie kann der Standortnachteil – Bundesstraße und Gewerbegebiet – zum Vorteil umgedeutet werden? Welche Nutzungsszenarien sind angesichts der disparaten Situation denkbar? Welche bauliche Ideen braucht es hierfür?

Aufgabe für die Thesis:
Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes bzw. eines Entwurfs nach baugeschichtlicher Analyse und denkmalpflegerischer Bewertung.

Plätze: bis zu 2 Bearbeiter:innen Bachelor oder Master Architektur

Hinweis: Für Bearbeiter:innen im Bachelor wird die (erfolgte) Teilnahme am Seminar „Einführung in die Denkmalpflege“ empfohlen.